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Pfaff
welcher rings um die Tanne ging, der so schön war, dass sie
glaubten, es könne selbst im Paradies nicht schöner sein. Vor
derselben stand ein Denkmal, das so groß wie ein Götzenaltar
war, und auf ihm stand ein großes goldenes Gefäß, aus welchem
ein blau und gelbliches Flämmchen aufloderte; über demselben
schwebte eine Jungfrau, die so schön war wie ein Engel. Ihr
Anzug war purpurrot und über den Schultern hing ihr ein Tuch
von Silber und Gold, ihr Kopfputz glänzte von den edelsten
Steinen, und ein Stern von Karfunkeln war auf der Stirne in
einen Lorbeerkranz geflochten, in ihrer rechten Hand hielt sie
eine zwei Schuh lange goldene Rute, die sie nach einer kleinen
Pause in die Luft warf. Sie sprach dabei die Worte: „Herbei,
ihr Schwestern, herbei!" und fing dann die Rute wieder mit
der rechten Hand auf. Darauf erlosch das Feuer bei der Tanne,
und siehe! da standen dieselben Kugeln um das Denkmal, die sie
beim alten Schlosse sahen, nämlich drei zur rechten und drei
zur linken Seite des Denkmals. Aber ihr Vorgänger stand vor
der Mitte des Denkmals. Die Kugeln brachen nun in Flammen
aus; unter jeder Flamme stand ein schwarzer Riese. Jetzt hob
ihr Führer seinen Stab in die Höhe, da krachte der Donner
noch entsetzlicher als zuvor, auch bemerkten sie, dass der
Führer einen Lorbeerkranz um den Hals trug. Das Donnern
ließ nach, der Riese stellte seinen Stab wieder auf die Erde, da
fing eine herrliche Musik an zu spielen, ohne dass man jedoch
Musikanten* gewahr wurde, und ehe sie sich's versahen, tanzten
eine Menge Frauen in verschiedenen Trachten rings um das
Denkmal herum, das Feuer auf demselben brannte immer stärker
und heller und die erwähnte Schöne tanzte immer höher auf
der Flamme und schwang dabei die Rute in die Luft, indem
sie folgende Worte sang:
„Schwestern, Schwestern, tanzt nur fröhlich zu,
Denn ihr müsst ja bald zur Ruh." —
Auf diese Aufmunterung der schönen Tänzerin wurde noch
besser gesprungen; die Flammen auf den Riesen erloschen, jetzt
standen sie ganz schwarz da. Die schöne Tänzerin kam vom
Feuer herunter, nahm den Führer mit dem Lorbeerkranz bei
der Hand und sprach: „Bräutigam, komm und tanze mit mir."
Er erwiderte: „So ist es recht, ich folge dir."
Die Musik machte eine kleine Pause, der Riese und die
schöne Tänzerin tanzten in der Mitte und die andern sechs
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