Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 255
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0273
Die verlorene Inschrift vom Reintor zu Breisach

255

waren diese Arbeiten beendet. Ein Schreiben an den Hofkriegsrat
vom 20. August dieses Jahrs9 sagt: „Die Festung
Breisach sei nun in ihren Fortifications und anderen militar-
gebäuen . . . völlig ausgebauet."

Es werden wol die letzten erheblichen Arbeiten gewesen
sein, die an den Breisacher Werken noch ausgeführt wurden.
Ihre Verteidigungsfähigkeit ist nie erprobt worden. 1741 wurde
die Festung von den Österreichern selbst geschleift. Das sinnlose
Zerstörungswerk, welchem das alte Breisach 1793 zum
Opfer fiel, ward an einem wehrlosen Landstädtchen verübt.

Wer, vom linken Rheinufer kommend, auf der alten
Brücke den Strom überschritt, der hatte, um Breisach betreten
zu können, zuvor das Brückentor zu passieren. An der Stelle
eines aus dem 14. Jahrhundert stammenden Baus ward aber
unter Ludwig XIV. ein prächtiges neues Rheintor errichtet.
Mit diesem haben wir uns nunmehr zu beschäftigen.

Von einer künstlerischen Würdigung des Rheintors ebenso
wie von einer genauen Beschreibung der Einzelheiten dürfen
wir um so eher Abstand nehmen, als es an derartigen Arbeiten
keineswegs fehlt10. Für die Frage, mit der wir es zu
tun haben, dürfen wir uns daher mit wenigen Bemerkungen
begnügen, und diese sollen vornehmlich dem Figurenschmuck
des Bauwerks gelten.

Wir lassen es also dahingestellt, ob das unzweifelhaft in
französischer Zeit erbaute Rheintor von dem jüngeren Mansart,
von Levau oder Le Muet geschaffen worden ist und ob es
mehr Anklänge an die Veroneser Festungstore der Hochrenaissance
oder an Pariser Palastbauten zeigt. Nur noch auf die
starke Ähnlichkeit mit dem Stadttor zu Zara11 mag hingewiesen
werden, dessen Gesamtkomposition sehr an das Rheintor, bis

9 K. u. k. Kriegsarchiv.

10 Ygj F. X. Kraus, Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden
6, 1 S. 13, 20 ff. Dazu die zahlreichen Aufsätze des trefflichen Lokalforschers
Otto Langer in der Breisacher Zeitung (das Freiburger
Stadtarchiv besitzt diese Aufsätze, in einem Sammelbande vereinigt);
ders., Das Eheintor in Altbreisach (Schauinsland, 17. Jahrlauf); ders.,
Breisach-Führer 1904.

11 Abbildung bei Dürrn, Renaissance in Italien S. 387.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0273