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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 272
(PDF, 69 MB)
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272

Michael

„nächst abgewichenen Zeiten" gemacht haben. Mit andern
Worten, er arbeitet lediglich nach Beschreibungen anderer.
Auf Genauigkeit wird auch sicherlich kein großer Wert gelegt.
Der Autor will zwar nützlich, aber wol vornehmlich unterhaltend
sein. „Und ist über dieses ein grosses Vergnügen, in
seinem Zimmer sonder Furcht einiger Ungelegenheit und Un-
gewittere die weitausgebreitete Meere, schöne Felder, anmutige
Landschaften und Stätte dieser Welt zu sehen, sodass das Lesen
dergleichen Beschreibungen in Wahrheit nichts anderes ist denn
ein bequemes Reisen mit sehr wenigen Unkosten und sonder
einzige Gefahr."

Die nächste Schrift, die wir zu berücksichtigen haben, ist
Erdmann Uhsens Universal-Geographisch-Historisches Lexikon,
Leipzig 1710. Es ist nach älteren Wörterbüchern von Cellarius
und andern zusammengestellt. Auf S. 184 heißt es: „Über der
Rheinpforte stehen diese Verse:

Limes eram Gallis ..."

Dieses Zeugnis stammt zwar wieder aus französischer Zeit,
denn 1703 war die neue französische Okkupation erfolgt.
Aber es ist deshalb nicht glaubwürdiger als dasjenige von 1702.
Oder wird jemand annehmen wollen, die Franzosen hätten, als
sie Breisach wieder in ihren Besitz gebracht hatten, nichts
Eiligeres zu tun gehabt, als auf dem Rheintor die Inschrift anzubringen
, die vor Zeiten einmal daran gestanden haben sollte ?

Eine Art Widerlegung enthält denn auch schon die Angabe
bei Melissantes Geographia Novissima 1720 (inzwischen war
Breisach wieder österreichisch geworden) S. 881: „Über den
Rhein gehet eine schöne Brücke, und soll ehmals an der Rhein-
Pforte gestanden haben:

Limes eram Gallis ..."

Der mit der Wendung „soll ehmals" ausgedrückte Zweifel
an der Tatsache, ob die Inschrift je vorhanden gewesen, wäre
kaum zu verstehen, wenn sie, wie wir eben gehört haben, noch
vor 10 Jahren da war.

Ich füge nur noch einige Notizen aus dem 18. Jahrhundert
hinzu. Dielhelms32 Rheinischer Antiquarius 1739 hat auf S. 154

32 Der Name des Autors erscheint erst in der 3. Aufl. 1776. Die
beiden ersten (1739 und 1744) nennen sich verfasst „von einem (eifrigen)


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