Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 273
(PDF, 69 MB)
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Die verlorene Inschrift vom Rheintor zu Breisach 273

die Bemerkung: „Über der Rhein-Brück-Pforte sind im vorigen
Jahrhundert folgende Verse zu lesen gewesen:

Limes eram Gallis ..."

Der Verfasser weist die Inschrift also bestimmt ins
17. Jahrhundert zurück. Wir dürfen ferner annehmen, dass er
selbst an Ort und Stelle gewesen ist und das Rheintor ohne
die Inschrift gesehen hat, denn er bezeichnet seine Arbeit als
eine solche, welche aus niedergeschriebenen Erinnerungen seiner
eigenen Reisen hervorgegangen sei.

Dasselbe Buch erschien nun aber fünf Jahre später in zweiter
Auflage. Hier heißt es auf S. 256: „Über diesem Thore liesst
man folgende Verse:

Limes eram Gallis ..."

Woher diese merkwürdige Veränderung? Hängt sie vielleicht
damit zusammen, dass eben in diesem Jahre 1744 die
Franzosen wieder einmal auf kurze Zeit Breisach in ihrem
Besitz gehabt haben? Und haben sie am Ende die alte, ehedem
vorhandene oder nicht vorhandene Inschrift jetzt wirklich
angebracht? Verlockend, wie diese Erklärung wäre, ist sie
dennoch unmöglich. Die Vorrede des Buchs ist datiert: am
Tage Petri Stuhlfeier 1744, d. i. am 18. Januar oder 22. Februar.
Der 18. Januar kann es nicht sein, weil in derselben Vorrede
eine am 22. Januar 1744 erfolgte Bischofswahl erwähnt wird.
Also ist es der 22. Februar. Die Franzosen sind aber erst am
17. September 1744 nach Breisach gekommen. So ist nicht
anzunehmen, dass seit 1739 an dem Tor etwas geändert worden
war. Nun hat aber für die 2. Auflage seines Buchs der Verfasser
die Reise nicht wiederholt. Er erzählt in der Vorrede,
dass er an viele Städte um Nachrichten geschrieben habe. Die
Nachträge und Änderungen sind also wol meistens nach Briefen
gemacht. Mit andern Worten, die erste Auflage (1739) beruht
auf Autopsie, die zweite (1744) auf den Mitteilungen anderer.
Schon aus diesem Grunde verdient die erste Auflage den Vorzug
; und sicherlich war die Inschrift auch 1744 nicht da.

Nun tritt aber in diesem Jahre 1744 dieselbe Nachricht
auch noch an anderer Stelle auf. Bei Bruzen la Martiniere

Nachforscher In Historischen Dingen". (J. H. D. = Johann Hermann
Dielhelm).


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