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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 283
(PDF, 69 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Weitere Hallstattgrabhügel (Löhbücke) bei Ihringen 283

findet sich ein Nietloch und daneben ein noch steckender Nietnagel
. In der Nähe lag noch ein Stückchen eines kleinen
Bronzeringchens.

Eine weitere Aschenbestattung wurde nun weiter südlich,
hart neben der Mitte desselben Hügels freigelegt, reich mit
einer Steinsetzung versehen (vgl. Lageplan, Abb. 1). Ebenfalls
auf dem gewachsenen Boden, dem gelben „Letten", fand sich ein
Steinkranz, aus großen Feldsteinen bestehend, die in mehreren
Lagen übereinander gehäuft waren, so dass der Steinring 30 bis
40 cm dick und 50—60 cm hoch war. Das Oval, das so hergerichtet
wurde, hatte 5,7 auf 4,7 m Durchmesser. An der
Nordwestseite dieses Ovals verbreiterte sich der Steinwall zu
einer etwa rechteckigen, 2,3 auf 1,4 m großen Steinanhäufung
von gegen 90 cm Höhe.

Der Raum im Steinkranz war frei von Funden, außer
einer oberen Hälfte einer Mohn-Kopfnadel aus Bronze mit
12 mm dickem Kopfe, der zwei kleine Rillen als Verzierung
trägt (vgl. Abb. 6).

Die Bestattung lag unter der großen Steinsetzung. Als
deren oberste Lage entfernt war, kamen Scherbenstücke (Randteile
) eines außerordentlich dickwandigen Gefäßes zum Vorschein.
Sie waren völlig auseinander gesprengt und lagen rings um,
auf und unter einem großen Stein. Das lässt sich nur so
erklären, dass der Stein seinerzeit auf der Urne, etwa auf
deren Holzdeckel, lag und nach dessen Verwesung in die Urne
hineinsank, diese zersprengend. Zwischen diesen derben und
dicken Scherben lag Asche und wenige kleine weißgebrannte
Knochenstücke.

Die untersten Teile des Gefäßes hatten leider von der
Nässe stark gelitten, so dass eine Zusammensetzung nur zu
geringem Teile möglich war.

Es war eine mächtig große Urne aus dickem, grobem,
grauem Ton; die Weite der oberen Öffnung hat etwa 22 cm
Durchmesser; von da verengt sie sich zu einem Hals, der ziemlich
scharf winkelig gegen den rund gewölbten Bauch sich absetzt
(Abb. 7). Dieser zeigt seine größte Ausladung vermutlich in der
Mitte, leider fehlt hier so viel, dass sich nicht das ganze Profil
erkennen lässt. Der Boden, ist relativ groß, mindestens" 12 cm
im Durchmesser. Etwa auf der Schulter laufen zwei flache,
schlecht modellierte Wülste rings herum, ein ganzer Streifen

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