Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 287
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0305
Weitere Hallstattgrabhügel (Lohbücke) bei Ihringen

287

-wechselnd leer und gefüllt mit Linien. Diese sind feinste Zickzacklinien
, mit einem Zackenrädchen eingedrückt; die Zickzacklinien
bilden Gitter oder Grätenmuster usw. Leider sind nur
kleine Bruchstücke vorhanden. In der obersten Ackerkrume
lagen weiter zwei gleiche, glatte, massive, geschlossene, bronzene
Armringe (9 cm weit) und ein kleinerer ebensolcher Ring
(5 cm weit). Man darf natürlich hier eine vom Pflug zerstörte
Bestattung annehmen, deren Reste in Form von menschlichen
Knochenstücken und zahlreichen Scherben über den ganzen
Hügel innerhalb der ersten Spatentiefe zerstreut waren. Die
Scherben gehörten neben andern einer großen Prachtbowle an,
wie ich sie früher beschrieb und Abb. 8 des früheren Berichts
darstellte. Das entsprechende Ornament war deutlich festzustellen
.

Bei 40 cm Tiefe (= 50 cm über dem Grund) kam 4,3 m
südöstlich der Mitte eine stark zergangene Kinderbestattung zu
Tage. {Z 4 — siehe Lageplan, Abb. 14.) Dürftige Reste
von Knochen, ein Milchschneidezahn und zwei sogenannte Zahnscherben
von noch nicht durchgebrochenen Backzähnen zeigen,
dass es sich um die Reste eines Kinds handelt.

Als Beigaben war ein Toiletteninstrument aus Bronze vorhanden
, es lag neben den Zähnen. An einem kleinen Bronzering
hängten eine 6 cm lange Bronzepinzette, die Branchen sind
am freien, quer abgestutzten Ende 6 mm breit; daneben zwei
6—6*/2 cm lange Bronzestäbchen, je 2 mm stark, gedreht; der
obere abgeplattete Teil ist zu einer Öse umgewickelt; unten
sind sie leider abgebrochen; eines hat sich verbreitert, vielleicht
zu einem kleinen Löffelchen, man sieht aber nur noch den Beginn
einer Verbreiterung, das andere ist unten abgeplattet, in
diese platte Fläche ist von einer Seite eine tiefe Rinne eingefeilt
, das Ende gabelt sich dann in zwei Spitzen, von denen
aber nur das unterste Stück noch besteht, wie sie endeten, ist
nicht zu ersehen, so wenig wie der Zweck dieses Instruments.
(Sehr ähnliche Stücke sind abgebildet bei Hoernes, Die Hallstattperiode
, Arch. f. Anthr. N. F. III, 1905, Tafel 12 Fig. 14,
15, 16, ein genau gleiches bei Wagner a. a. 0., Taf. II, Fig. 7.)

Etwa in entsprechender Lage des nordöstlichen Viertels
in gleicher Tiefe kam die Bestattung eines Erwachsenen zum
Vorschein (Z 5) nach der Derbheit der Oberschenkelknochen
als Mann zu deuten. Der Scheitel sah genau nach Osten, das


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0305