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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hediingen

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reich. Als Napoleoniden sah man in Eugen den Mitverschwörer, desgleichen in
Marie-Louise, der Kaiserin, die in Schönbrunn weilte. Eugen war über die Handlungsweise
Napoleons bestürzt, da er seinen Erfolg hinsichtlich der Zuteilung
eines Landes gefährdet sah. Napoleon eroberte Frankreich. Der Kongreß werde
wohl auseinanderbrechen. Eugen schreibt an Auguste: „Ich bleibe ruhig inmitten
des Sturmes, verlange eine Versorgung für meine Kinder und werde nur dem
dienen, der sie mir verschafft." Alexander versprach ihm, daß seine Sache zu
seinen Gunsten zu Ende geführt werde. Aber es sollte doch noch zwei Jahre
gehen, bis Eugen sein Herzogtum bekam. Während der Hunderttage-Herrschaft
Napoleons blieb er streng neutral, jedoch unterstützte er alle an ihn um Hilfe
herantretenden Bonapartisten, die gezwungen waren, Frankreich zu verlassen.

Pläne, Kauf von Ismaning
Man schrieb das Jahr 1815.

Eugeniens Vater erwartete nichts mehr von den Verbündeten. Er wollte in
München ein Palais bauen, weil er glaubte, sein Leben dort verbringen zu
müssen. Ober Abwarten und neuen Verhandlungen traf im Januar 1816 in der
Familie des ehemaligen Vizekönigs eine weitere Tochter ein, Caroline Auguste,
die bereits am 25. Juni starb. Eugeniens Mutter war untröstlich, sie wollte aus
dem Haus in der Schwabinger Gasse fort. Man zog in das Sommerschlößchen
Berg um. Dort traf Hortenses Sohn, Louis Napoleon, der spätere Napoleon III.
mit Vetter und Cousinen zusammen.

Am 20. Dezember 1816 begann Eugeniens Mutter ein Tagebuch zu schreiben.
Ihr Bruder und politischer Widersacher Eugens erkrankte lebensgefährlich an
einer Lungenentzündung. Auguste pflegte ihn und Eugen durfte ihn besuchen.
Nach Ludwigs Genesung fuhren Eugeniens Eltern zu Hortense nach Konstanz,
wo ihnen ein großes Fest gegeben wurde. Anwesend war auch das Erbprinzenpaar
von Hohenzollern Sigmaringen. Die Fürstin Amalie von Sigmaringen kannte die
Kaiserin Josephine aus ihrer bewegtesten Zeit in Paris, Eugen und Hortense
noch als Kinder.

Nach der Rückkehr Eugens in die bayrische Residenz ging der Kampf um
seine Stellung innerhalb der königlichen Familie weiter. Kronprinz Ludwig war
zwar freundschaftlich zu ihm und seinen Kindern, aber er beharrte immer noch
fest auf seinem Standpunkt, daß er keinen Franzosen in der Familie haben wolle.

Um einen eigenen Sommersitz zu haben, — das Schlößchen Berg gehörte dem
königlichen Schwiegervater — kauften Eugeniens Eltern Ismaning. Sie wünschten
sich, wie in Italien, einen Landsitz mit Garten und Landwirtschaft. Einige Meilen
von München bot Ismaning das Gewünschte.

Ismaning war ein Dorf mit einem großen Park, in dem seit der Säkularisation
ein verödetes Herrenhaus stand. Kaiser Ludwig der Bayer hatte 1319 die
„Grafschaft Ismaning" dem Hochstift Freising verkauft. Noch früher gehörte es
zum Kloster Tegernsee. Um 1520 entstand dort ein Schlößchen, das 1723 im
Barockstil umgebaut wurde und den Freisinger Fürstbischöfen als Sommerresidenz
diente. Mit der Säkularisation 1803 fiel die reichsunmittelbare Grafschaft
des Hochstifts Freising an Bayern. Als Eugen noch nicht wußte, wo er seinen
endgültigen Wohnsitz aufschlagen sollte, kaufte er es, und Leo von Klenze, der


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