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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hediingen

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die Sonne Flecken überstrahlt, wird es den Lesern der Annalen des Jahrhunderts,
das deinen Namen trägt, leichter fallen, dich zu bewundern als zu verurteilen."

Leider wissen wir nicht, was Prinzessin Eugenie über den Stiefgroßvater
dachte und was ihr von den Eltern erzählt wurde. Aber es ist nach der Einstellung
des Vaters mit Recht anzunehmen, daß er nur in dankbarer Verehrung
vom Kaiser sprach und daß sie ihn sah, wie ihn die Nachrufe schildern. Auch
später nahm Eugenie, als sie schon als Fürstin in Hechingen lebte, noch regen
Anteil am Schicksal der Familien Napoleons.

Im August traf sich die Familie Leuchtenberg mit der Kaiserin Charlotte von
Österreich in Tegernsee. Charlotte war die Schwester von Eugeniens Mutter.
Eugenie wird sie später in ihrem Testament mit einem Erinnerungsstück bedenken.

Etwas später kommt Stephanie von Baden nach Eichstätt. Sie freundet sich
sehr mit Auguste an. Ihr Wunsch war, die Kinder kennen zu lernen. Stephanie
singt, liebt Theater und Geselligkeit,wie Eugeniens Vater. Noch nie sei es so
fröhlich in Eichstätt hergegangen, wie während Stephanies Besuch.

Drei Jahre waren vergangen, seit Leo von Klenze Eugens herrschaftliches Haus
zu bauen begann. Nun war es fertig und wurde wegen seiner Weitläufigkeit und
Größe Palais Leuchtenberg genannt. Es mußte ja auch allerlei untergebracht
werden: die große Familie, der Hofstaat, Personal, Wagen und Pferde. Für eine
große Bibliothek war darin Raum geschaffen, desgleichen für eine Bildergalerie;
Speisesäle, Ball- und Theatersaal und eine Kapelle für Auguste befand sich darin.
Im zweiten Stock wohnte Prinzessin Eugenie mit den Geschwistern.

Das Leuchtenberg-Palais war in seiner klassizistischen Form eines der frühesten
Bauten der Renaissance in Deutschland. Es fiel den Bomben des zweiten
Weltkrieges zum Opfer.

Am 26. Oktober 1821 zogen Eugen und seine Frau morgens 10 Uhr in das
Palais ein, abends kamen Eugenie und die anderen Geschwister nach. Nun ging
es ein und aus von Besuchern und Neugierigen. „Eleganz ist mit Pracht vereint",
schreibt Auguste ins Tagebuch. Auch die Kinder waren ausgezeichnet untergebracht
, fand das Königspaar. Empfänge, Diners, Feste reihten sich aneinander
ohne Ende. „Der Prinz Eugen Beauharnais entfaltet größeren Luxus als der Hof",
schreibt der Geschäftsträger Coulomb. Das Haus habe zwei Millionen gekostet.

Man schrieb das Jahr 1822.

Werbung des schwedischen Kronprinzen

Gleich zu Anfang des Jahres erschien direkt aus Stockholm kommend Baron
von Bönen mit einem sehr freundlichen Schreiben des Königs von Schweden und
dem Seraphinenorden für den Herzog. Mündlich sollte er bestellen, daß der
schwedische König gerne eine Verbindung seines Sohnes Oscar mit der ältesten
Tochter Eugens, Josephine, sähe. Am 23. August 1822 kam der Kronprinz von
Schweden selbst mit sehr großem Gefolge in Eichstätt an. An der Treppe des
Schlosses empfing ihn Eugen. Kronprinz Oscar umarmte ihn. Dann besuchte er
sogleich die zukünftige Schwiegermutter. Eugenie war mit der Hauptperson
Josephine und den übrigen Geschwistern und Damen neben der Mutter im
ersten Salon versammelt. Auguste gestand, daß sie so aufgeregt war, daß sie sich
zusammennehmen mußte. Sie war mit der äußeren Erscheinung des Kronprinzen


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