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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hedungen

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so ein guter und hochgebildeter Mann ist, gesellig umzugehen, wirkt in höchstem
Grade belehrend und auffrischend." Auch von einem Plan Eugens teilte Goethe
Eckermann später ausführlich mit. Es handelte sich um die Verbindung des
Rheins mit der Donau durch einen Kanal. Eugen hatte damit den Gedanken
der alten „fossa Carolina" wieder aufgegriffen. Er selbst sollte den Plan nicht
verwirklichen. Sein Schwager Ludwig hat ihn später ausgeführt. Der Kanal
zieht sich hart an der Grenze von Eugens Fürstentum entlang.

Anfang August war Eugen wieder in München und reiste sofort nach Eichstätt
weiter. Dort spielte sich das Leben, wenn auch in geringerem Maße, wie
einst in den Glanzzeiten in Mailand ab.

Nach dem 15. September reiste das Herzogspaar nach der Schweiz, wo
Eugen ein Auguste noch unbekanntes Schlößchen gebaut hatte. Zwei Wochen
wollten sie dort bleiben und Eugen sich einer Traubenkur unterziehen. Auch
Prinzessin Eugenie durfte mitfahren, ebenso ein Teil des Hofstaates. Bei stürmischem
Wetter überquerten sie den Bodensee. Hortense und Stephanie kamen
ihnen mit ihren Damen in einer Barke entgegen. Voll Spannung gingen sie noch
vor Einbruch der Nacht nach Eugensberg hinüber. Am anderen Morgen öffnete
Auguste die Fensterläden schon vor sechs Uhr und war entzückt über die herrliche
Aussicht auf den Bodensee. Prinzessin Eugenie verlebte mit den Eltern
und der Patin Hortense vierzehn glückliche Tage. Sie waren ausgefüllt mit
kleinen Besichtigungen, gegenseitigen Besuchen und Spaziergängen. Als sie von
dem Ufer des Sees Abschied nahmen, hätten Eugen und Hortense wohl nicht
gedacht, daß es ein Abschied fürs Leben sei.

Am 16. November fand die Prokurationshochzeit des Preußischen Kronprinzen
mit der Tante Eugeniens, Elisabeth, in der Hofkapelle in München statt.
Eugenie wohnte der Feierlichkeit von einer Tribüne aus bei. Ihre Eltern erinnerten
sich mit Wehmut an den Tag, da sie an derselben Stelle gestanden.

Mitte Dezember veranstaltete Eugen von Prunn aus eine Wildschweinjagd
bei Schneetreiben mit Gästen. Die Strecke war gut. Sie erbrachte vierundsechzig
Sauen.

Eugens letzte Tage

Da begann es mit einem starken Schwindelanfall. Zuerst verschwieg Eugen
dies seiner Frau. Später klagte er, daß er seit einigen Tagen nicht mehr gut
sehe. Am Heiligen Abend nahm er mit der königlichen Familie an einem
Festessen zu Ehren des Geburtstages des Zaren teil. An Weihnachten besuchte
er den Gottesdienst in der Hofkapelle. Trotz ärztlicher Behandlung wollte er
nicht nachgeben. Am 15. Januar veranstaltete er einen Ball, sich zu zerstreuen.
An den folgenden Tagen wechselte der Gesundheitszustand hin und her. Gegen
Ende Januar traten stärkere Lähmungserscheinungen auf. Am 28. Januar zwang
sich Eugen, der Königin zum Namenstag zu gratulieren. Zum Ball mußte
wenigstens seine Frau mit Eugenie. Eugens Zustand war inzwischen besorgniserregend
geworden. Trotzdem hielt er wenige Tage später wieder einen Ball ab.
Am 16. Februar wurde das fünfundzwanzigjährige Regierungsjubiläum seines
Schwiegervaters Max Joseph begangen. Dem König war es nicht zum Feiern
zumute. Eugenie war mit der Mutter und den Geschwistern zum Großvater


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