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Budcenmaier

gesagt hatte über mich und meine Kinder entspreche nicht der Wahrheit, und
er war erstaunt und erfreut über alles, was er gesehen hat und daß er sicher
wäre mit einer Frau, die durch mich erzogen wurde, glücklich zu werden. Ich
versprach ihm danach, daß ich am anderen Tag mit Eugenie sprechen würde
und daß ich am Montag die Antwort geben werde. Er blieb bis 8 Uhr abends."

Der folgende Tag war der Samstag. Das Tagebuch berichtet über diesen 23.
Juli: „Ich habe heute mit meiner Tochter gesprochen, die zuerst anfing zu
weinen, indem sie dachte, daß sie gezwungen sei, uns zu verlassen, aber danach
sagte sie mir mit ihrer gewohnten Offenheit „aber ich bin zufrieden und der
Prinz mißfällt mir nicht." Ich kann nicht alles sagen, was in meinem Innern
vorging. Ich hoffe, daß Gott diese Vereinigung segnet und daß meine Eugenie
sie billigt. Er hatte schon Angst davor, als er in Marienbad war (nämlich um
die Hand Eugeniens zu bitten) und die Mutter (Fürstin) des jungen Mannes
ärgerte sich deshalb."

Wie versprochen, gab Auguste am darauffolgenden Montag dem Erbprinzen
von Hohenzollern-Hechingen die Antwort der Tochter. „Der Erbprinz ist eine
Stunde vor dem Diner gekommen. Ich habe ihm die Antwort meiner Tochter
gegeben und er war darüber entzückt (il en fut enchanti). Als Eugenie hereinkam
, machten sie alle zwei ein paar Umarmungen, aber das ging schnell und
die Konversation wurde allgemein. Als wir in den Salon gingen, ahnte mon fils
Auguste (der älteste Sohn) worum es sich handelte, nahm die Hand des jungen
Mannes mit einer expression, die bewies, daß er zufrieden war. Da es regnete,
konnte man nicht hinaus, aber alle unterhielten sich zusammen und der Prinz
ging nicht vor 91h weg und dann erst, nachdem man ihm gesagt hatte, daß der
Wagen bereit sei." . ;

Am anderen Tag fuhr Eugenie mit der Mutter nach München. Der Erbprinz
von Hohenzollern-Hechingen kam, Abschied zu nehmen. Es kam ihn schwer an
wegzugehen. Er sagte, er wolle nun seine Mutter um ihr Einverständnis bitten,
und dann werde sein Vater, Fürst Friedrich, den offiziellen Antrag stellen.

Der Großvater in Nymphenburg war erfreut, als Auguste von ihm sein Einverständnis
zu dieser Verlobung erbat. Ihm schien es eine gute Heirat zu sein,
„da der junge Mann eines Tages sehr reich würde, da le Duc de Sagan es ihm
zugesichert hatte und da er auch das Vermögen seiner Mutter haben würde, die
aus einem alten regierenden Hause stamme und daß er sehr zufrieden über diese
Wahl sei, wenn das nur das Glück meiner Tochter Eugenie machen könnte."

Obwohl man den königlichen Großvater gebeten hatte, nicht von der Heirat
zu sprechen, sagte er es jedermann, was bewies, daß er damit zufrieden war.

Einige Tage darauf traf Auguste mit ihren Kindern im Theater mit der
Königin zusammen, die auch Eugenie zur Verlobung gratulierte. Die Briefe von
Hechingen berichteten, daß die Mutter Konstantins über dessen Wahl erfreut
sei und ebenso über seine Heirat. Der Brief des Fürsten Friedrich stand noch aus.

Der Bräutigam, Erbprinz Konstantin, wurde am 16. Februar 1801 in Sagan
geboren. Leider war ihm kein großes Glück im Schöße der Familie beschieden.
Er wuchs fast elternlos auf, da in seinen Kinderjahren Fürst Friedrich sich von
seiner Mutter trennte und der junge Prinz durch die öftere Abwesenheit des
fürstlichen Vaters sich selbst überlassen blieb. Konstantin klagte in einem Brief
anläßlich der letzten Krankheit seiner Mutter an Erbprinz Karl Anton von
Hohenzollern-Sigmaringen: „Leider wie Du wohl weißt, kenn ich nur wenig


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