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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hechingen

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Ein Feuerwerk vor diesem beschloß das Huldigungsfest, das erst nach Mitternacht
endigte und den Bund zwischen Fürstenhaus und Volk befestigte20).

Der Schwiegersohn schrieb über den Empfang in Hechingen an seine Schwiegermutter
Auguste: „Ihr Erscheinen genügte, um alle Herzen zu gewinnen, und
das meinige ist auf ewig ihr Eigentum geworden. Möchte es mir nur gelingen,
diese mir so teure Tochter in ihrem neuen Vaterlande so ganz zufrieden zu
machen, als ich es gerne wünschte und möchte und die kindliche Liebe zu
verdienen, die sie mir erweist"20*).

Friedrich Wilhelm Konstantin wurde von seinen Zeitgenossen geschildert
als ein Mann von wahrhaft fürstlicher Gestalt und ausgerüstet mit den schönsten
Gaben des Geistes wie auch des Herzens21). Schon bevor er die Regierung
antrat, hatte er sich die Liebe des Volkes erworben. Durch die besondere Lage
des fürstlichen Hauses war das Erbprinzenpaar, besonders aber die junge Erbprinzessin
, stets in die Öffentlichkeit gerückt, auch als der Vater Konstantins
noch Regent war. Die Einstellung des fürstlichen Schwiegervaters zum Volk
hatte der Erbprinzessin wohl stets gefallen, da er, vielleicht auch unter ihrem
Einfluß, Ideen verwirklichte, die sie selbst aufnahm und weiterführte.

Das Erbprimenpaar auf Schloß Lindich

Der Alltag für das Erbprinzenpaar begann nun auf Schloß Lindich, das
Fürst Friedrich zum Wohnsitz bestimmt hatte.

„Der Lindich", wie er kurz im Volksmund genannt wird, liegt außerhalb
der Stadt. Eine gute Straße, zum Teil mit Linden beflanzt, führt dort hin.
Von der Ferne schon sieht man die über Dach geführte Kuppel. Das Schloß
war als Sommersitz gedacht, jedoch mangels anderer geeigneter Räume auch
im Winter bewohnt. Fürst Friedrich Ludwig von Hohenzollern-Hechingen ließ
es im Jahre 1742 oberhalb der Staufenburger Höhe errichten. Es war im
altfranzösischen Stil gebaut, mit einem schönen Park umgeben, und lag im
Kreise von reizenden Kavalierhäusern. Künstliche Springbrunnen, Grotten, Statuen
und Vasen verschönerten die Gartenanlagen. Das Schloß selbst ist ein
quadratischer Bau, innen durch breite Gänge kreuzweise geteilt, an die die Gemächer
stoßen. Der westliche Flügel birgt die Hauskapelle. Über dem Eingang
befindet sich ein Balkon, auf Säulen ruhend. Der Kern des Obergeschosses ist
ein regelmäßiges Achteck. Über diesem wölbt sich eine Kasettenkuppel, die von
dorischen Säulen getragen ist. Darüber liegt die zweite über Dach geführte
Kuppel, die mit einer Vase als Abschluß gekrönt ist.

Die Zimmer trugen fürstlichen Charakter. Leider ist die Einrichtung des
Schlosses nicht mehr vorhanden. Der damals so herrliche Park ist verwildert
und teilweise durch die mannigfaltige Verwendung verwüstet. Geblieben ist nur
die großartige Aussicht aus den Kuppelzimmern auf liebliche Wälder und Obstfelder
, auf die mächtige Albberge mit der majestätischen Zollerburg, die mit
dem Lindich durch eine eigene Straße verbunden ist. Westlich zeigen sich dem
Beschauer die dunklen Schwarzwaldberge, während in nördlicher Richtung und
durch das Starzeltal der Blick in die Gegend des Neckars schweift.

In den Jahren 1946/47, als dem 100. Todestag der Fürstin Eugenie gedacht
wurde, ließen Fürst Friedrich von Hohenzollern und Fürstin Margarethe, Herzo-


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