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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hechingen

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„Der wilde Jäger ist zurückgekommen, 4 Tage lang war er auf dem Schlachtfeld
, es ist enorm was er alles gemordet hat"33).

Im Winter 1829 reiste sie nach Stuttgart, wo sie kurze Zeit verblieb. Die
königliche Familie, deren Gast sie war, nahm sie sehr freundlich auf und ließ
ihr hohe Ehrungen zuteil werden. Gerne besuchte die Erbprinzessin die Vorstellungen
des Hoftheaters und der Hofoper. Als ihre Schwester Theodolinde
später in Stuttgart mit Graf Wilhelm von Württemberg verheiratet war, weilte
sie dort sehr oft zu Besuch. Sie erzählten sich gegenseitig ihre Freuden und
Kümmernisse. Eugenie liebte Theodolinde sehr. Über eine dieser Reisen nach
Stuttgart berichtet kein geringerer als der Freund unserer Jugend, J. Fenimore
Cooper, der Verfasser des „Lederstrumpf". Er bereiste Hechingen 1832. In
seinen „Gleanings in Europe" lesen wir über Hechingen und das fürstliche Haus:
„Ich dachte noch über die Umstände nach, die einen jüngeren Zweig der alten
Grafen (von Hohenzollern), die hier (auf der Zollerburg) einst hausten, auf
den fünften Thron Europas erhoben hatten, als wir in eine unregelmäßige und
zerstreut liegende Stadt, von etwa 3000 Einwohner, einfuhren, die durchaus
nicht so gut gebaut war, als bei uns (Amerika) die unbedeutendste Stadt von
dieser Volkszahl. Die Inschrift „Departement des Krieges" über der Tür eines
Hauses, das ungefähr so aussah, wie bei uns die Wohnung eines Krämers,
erinnerte mich daran, meine Augen zu öffnen und um mich zu schauen. Wir
befanden uns in Hechingen, der Hauptstadt des Fürstentums gleichen Namens,
das unabhängig ist, und einen eigenen Fürsten hat, der zugleich in einem Sinne
der Erste, und in einem andern Sinne der Letzte seiner Familie ist; denn außer
dem König von Preußen gibt es noch einen Fürsten von Hohenzollern-Sigmarin-
gen, der im Range nachsteht, jedoch größere Macht hat, da er 40—50 000 Untertanen
hat, während Hediingen mit 15 000 sich begnügen muß. Als wir einen
Hügel in der Stadt selbst hinaufstiegen, kamen wir vor einem unvollendeten
Hause vorbei, das an der Straße lag, ohne Anlagen von einiger Schönheit um
sich zu haben... Das Gebäude war, wie wir hörten, zur städtischen Residenz
des Thronfolgers bestimmt, der mit einer Tochter von Eugen Beauharnais und
folglich einer Nichte (falsch: Enkelin) des Königs von Bayern vermählt ist. Das
Ganze war eine Taschenausgabe von einem Königreich, wie ichs noch nie sah...
Wir hatten einen Heching'schen Postillion in Heching'scher Livre, aber, obgleich
der Mann seine Würde fühlte und sich mit gehöriger Überlegung vorwärts bewegte
, so verging doch keine Stunde, und wir hatten die Besitzungen seines
Herrn schon verlassen." Über den Besuch in Stuttgart heißt es weiter: „Während
wir am Fenster saßen (in Stuttgart), und das Servieren der Tafel erwarteten
, zog ein Wagen, der vorüber fuhr, meine Aufmerksamkeit auf sich. Es
war eine geräumige und elegante Postkutsche, die eben so geschmackvoll, als
für Reisen gut eingerichtet war, und reiche Wappenschilder trug. Eine einzige
Dame befand sich darin, von einer Kammerfrau und einem Bedienten begleitet.
Die Dame war mit einer Haube bekleidet und schien zu sticken, während der
Wagen vorüber fuhr... Diese Dame hatte übrigens so wenig Gepäck, daß mich
dies zu der Frage verleitete, wer sie sei? Sie war eine Prinzessin von Hechingen,
einem benachbarten Staate, die wahrscheinlich deshalb herüber gekommen war,
um mit ihren Vettern von Württemberg Tee zu trinken." Die Prinzessin hatte
die Königin von Württemberg und ihre Töchter besucht, denn Cooper sah sie
bald in deren Begleitung. Er schreibt: „Es waren sämtliche hübsche Frauen"34).


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