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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hediingen

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sie die Villa Eugenia erweitern lassen. Zwei Seitenflügel sollten angebaut werden,
um als Wohnsitz des Erbprinzenpaares zu dienen. Die neugeplante erbprinzliche
Residenz lag in einem hübschen Park, etwas abseits das Küchenhaus, Treib- und
Badehaus, ein kleiner Hügel unter weitausladenden Bäumen trug einen Pavillon.
Aus den mit Blumen bepflanzten grünen Rasenflächen schimmerten weiße Kieswege
. In der Mitte des Parkes lag das Schloß, an dessen Rotundenbau sich zwei
Seitenflügel anfügen sollten. Die Seitenflügel sollten zierliche Balkone tragen.
Eine Freitreppe mit nur wenigen Stufen sollte zum Eingang führen, der im
Mittelbau lag. Während die Bauarbeiten ausgeführt wurden, verbrachte das Erbprinzenpaar
mit der herzoglich-leuchtenbergischen Familie zusammen längere
Zeit in Italien. Erbprinz Konstantin kehrte jedoch wegen Überwachung der
Bauarbeiten an der neuen Residenz früher zurück.

Auf Anraten der Ärzte mußte sich Auguste Leuchtenberg mit Theodolinde,
die schwer lungenkrank war, für längere Zeit in wärmeres Klima begeben. Man
entschloß sich für Italien, obwohl die Mutter nicht gerne in das Land ging,
das einst ihre Triumphe und ihr höchstes Glück an der Seite des Vizekönigs
gesehen hatte.

Italien war damals nur ein Sammelname für eine Reihe von Kleinstaaten.
Lombardo-Venetien, das sich ungefähr mit dem Herrschaftsgebiet des Vizekönigs
deckte, gehörte Österreich. In Turin hatte sich der König von Sardinien niedergelassen
, zu dessen Bereich Piemont, Savoyen, Nizza, Grenoble, Genua und die
Insel Sardinien gehörten, von denen letztere dem Staat den Namen gab. Toskana
und Modena waren österreichische Sekundogenitur. Es schloß sich der Kirchenstaat
an, in dessen Fortsetzung das bourbonische Königsreich beider Sizilien mit der
Hauptstadt Neapel lag.

Für den Winter 1832 mieteten sich Auguste, ihre Tochter Theodolinde und
die Begleitung in Nizza ein. Das Tagebuch der Mutter Eugeniens berichtet erst
ab 18. April 1833 wieder über den weiteren italienischen Aufenthalt. Man reist
von Nizza ab über Genua nach Livorno42).

Eugenie hatte vor der gemeinsamen Abreise nach Italien ihren Bruder Max
zu sich in die Villa Silberburg in Hechingen eingeladen, die sie neu eingerichtet
hatte. Sie schrieb also an Max, er solle nach Hechingen kommen. Er könne
dort nach Herzenslust jagen. Die Zimmer stünden zur Verfügung, aber da er
hochgewachsen sei, werde er überall in dem kleinen Haus anstoßen. Max solle
dann mit Eugenie im April des nächsten Jahres nach Italien nachkommen.

Sie bemühe sich, ihren Mann glücklich zu machen. „Du kennst ihn und weißt
vielleicht so gut wie ich, daß dies ein schwieriges Beginnen ist." Er (Max) müsse
auch singen, denn außer Konstantin habe in diesem Hause niemand eine Stimme.
Wenn sie Eugensberg verkaufe, müsse Max ihr das Geld anlegen, damit es ihr
nicht weggenommen werde. Sie beabsichtige, ein geräumiges Haus zu bauen.
Was die Ehe angehe, so lebten sie nach außen wie Amor und Psyche, „aber das
Fühlen ist eine andere Angelegenheit----" Der Bruder kam natürlich gern43).

Endlich war es Zeit zur Abreise nach Italien.


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