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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hediingen

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Es folgte ein weiterer Besuch im Vatikan bei Papst Gregor XVI. Er
empfing Auguste und ihre Kinder in der Bibliothek des Vatikans sehr freundlich
und sprach lange mit Auguste und der Tochter Eugenie. Herren und Damen
der Begleitung blieben nach der Vorstellung in einer der benachbarten Galerien
mit den päpstlichen Kammerherren, „die als Priester angezogen sind, aber keine
sind."

Danach folgte die Weiterreise nach Neapel bei furchtbar staubigen Straßen
und großer Hitze. Sie trafen mit der Großherzogin von Baden und ihrer Tochter
Josephine zusammen, gingen ins Theater, da Galavorstellung wegen Königsgeburtstag
war. „Man hört, der König sei nicht beliebt und die junge Königin
unglücklich, die übrigens sehr schön sei, aber von tödlicher Blässe. Der König
kümmert sich nur um das Militär, das er schindet, aber er versteht eigentlich
nichts davon"; so im Tagebuch Augustes über den König von Neapel.

Anfangs Juni besuchte man die zerstörten Städte Pompeji und Herkulaneum.
In Castellamare wollte die Familie der Vizekönigin für längere Zeit Wohnung
nehmen. August, der in Begleitung des Grafen Re war, besichtigte unterwegs
seine Güter in der Mark Ancona.

Auguste ging mit ihren Töchtern Eugenie und Theodolinde und dem Grafen
Mejan voraus, um die Wohnung zu richten. Es gab viel Arbeit, um die vielen
Personen unterzubringen. Dem Haus gegenüber wurde ein Badehaus (maison de
bain) errichtet.

Die Großherzogin von Baden war in einer „auberge" einquartiert. Sie besuchten
sich und ritten mit Eseln zum Castell hinauf. „Es waren 16 Personen, 6 der
Großherzogin, 10 der Unsrigen."

Salerno wurde besucht.

Das Tagebuch führt die Namen eines Teiles der Reisebegleitung auf:

Die Vizekönigin fuhr im ersten Wagen mit der Großherzogin von Baden
und deren Tochter Josephine, auch Erbprinz Konstantin von Hohenzollern-
Hechingen, auf dem Bock Graf Mejan. Der zweite Wagen war besetzt mit
Marie von Baden, Erbprinzessin Eugenie, Gräfin von Sandizell und Mme. de
Reck. Im dritten Wagen reisten die Baronin von Aretin, Gräfin von Reisach,
Mme. Jung, Baron von Schreckenstein und Ms. de Crousaz auf dem Bock. Das
Land, durch das sie fuhren, war wunderschön. Am ersten Tag des Juli traf der
Sohn Max von seiner Besichtigungsreise in Castellamare ein, verbrachte dort
einige Zeit, dann reiste er mit seinem Schwager Konstantin nach Neapel. Eugenie
und ihr Gemahl, Theodolinde und die Mutter Auguste besuchten Sorrent. Die
Fahrt mit dem Schiff machte die Passagiere seekrank. Man machte immer wieder
Ausflüge, besuchte u. a. die „Grotte Bleue". Sie fuhren mit einer kleinen Barke
ein; man sei dort „von der Welt entrückt". Die Bewohner von Capri behaupteten,
„daß die Grotte von Geistern bewohnt sei und bei Besuch nie allein". Es gefiel
den Reisenden gut auf Capri.

Während die Familie Leuchtenberg sich in Italien aufhielt, kämpfte Dom
Pedro I. in Portugal gegen seinen Bruder Miguel um den Thron für seine Tochter
Maria da Gloria46).

Dom Pedro war Kaiser von Brasilien, seit 1829 mit Amelie, Eugeniens
Schwester, vermählt. Eine Erhebung der Brasilianer gegen Dom Pedro I. zwang
ihn, den Thron zu Gunsten seines gleichnamigen Sohnes abzutreten. Er fuhr mit
seiner Tochter Maria da Gloria nach Europa, um für sie den portugisischen Thron

VII


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