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Buckenmaier

zu gewinnen. Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz, die in Italien eintrafen,
waren günstig. Admiral Napir hatte die Miguelisten geschlagen und ihnen
Schiffe abgenommen. Die Minguelisten desertierten, so daß die Armee der
Königin sich vergrößerte. Einige Tage später kamen Berichte, daß Admiral Napir
die Flotte Dom Miguels vollends geschlagen habe, „qui etait bien superieure a
cella de la Reine Marie". Dom Pedro hoffte, bald in Lissabon einziehen zu
können.

Da die Fertigstellung der Wohnung in Castellamare noch auf sich warten ließ,
wurde eine Besteigung des Vesuv geplant, zumal sich ein neuer Ausbruch des
Vulkans durch verstärkte Rauchentwicklung vorbereitete47). Die Besteigung erfolgte
nach einem ziemlich starken Ausbruch. Mit Pferd und Esel und lautem
Geschrei der Treiber ging es den Berg hinauf, zuerst bis zur Einsiedelei. Dort
kleine Frühstückspause. „Der Eremit scheint ein braver Mann zu sein, hat aber
nichts Ehrfürchtiges an sich, man merkt, daß er mehr Gastwirt macht als Andachtsstunde
"48). Es ging weiter über Lava und Stein, und man mußte zu Fuß
gehen. Der erste Anblick war schrecklich, sie sahen nur das Feuer, das aus dem
großen Krater hervorschoß und gingen so weit wie möglich an die Lava heran.

August war anfangs April aus Italien abgereist, um seine Schwester Amelie
mit Tochter und Stieftochter nach Portugal zu begleiten. In Le Havre sahen
sich die Geschwister. August wurde aber von der französischen Regierung ausgewiesen
, da behauptet wurde, er befinde sich illegal auf französischem Boden.
Amelie mußte auf ihren Reisegefährten verzichten. Ob all dieser Vorkommnisse
große Erregung in Castellamare. Amelie wollte bis 20. September in Lissabon
mit Kaiser Dom Pedro zusammenkommen. Der Empfang in Lissabon sei glänzend
gewesen, und der Kaiser versuchte, Max zu einer Heirat mit seiner Tochter
Marie da Gloria zu bewegen49).

Nach einigen Schwierigkeiten, die die nochmals verschobene Abreise des bayrischen
Kronprinzen, der die Wohnung Augustes belegt hatte, mit sich brachte,
konnte Auguste mit Eugenie und Theodolinde endlich nach Rom übersiedeln
und am 13. Oktober die Villa Malta beziehen. Konstantin war schon von Neapel
aus wieder abgereist, um in Hechingen die Umbauarbeiten an der Villa Eugenia
zu überwachen.

In Rom führt ein erster Besuch die Leuchtenbergs wieder zu Madame Mere
Laetizia. Eugenie fand diese seit Frühjahr stark verschlechtert.

Während des Winters machten sie Besuche in den Künstlerateliers, so waren
sie bei dem Bildhauer Thorwaldsen, der sie aber durch seinen herben Stil enttäuschte
. Dagegen gefielen Wagners Statuen für die Walhalla.

Der Onkel Napoleons, Kardinal Fesch, führte sie durch seine eigene Galerie,
aber auch durch seine eigene Wohnung, die sehr unordentlich war. Der Quirinal,
damals noch Sommerwohnung des Papstes, wurde besichtigt und die Konklaveräume
. Als Führer durch die römischen Sehenswürdigkeiten nahm sich der preußische
Gesandte von Bussen der Damen an. Sie besuchten Bauwerke aus der
Antike und zahlreiche Kirchen Roms. Der Papst empfing sie. Mutter und Töchter
ritten viel aus in die Umgebung von Rom. Sie hatten zwei Pferde aus München
kommen lassen, weitere in Neapel gekauft. Aber auch auf Eseln wurde spazieren
geritten. Abends machten sie Besuche oder empfingen Gäste. Josephine
wäre gerne aus Schweden nach Rom gekommen, um die Mutter, Eugenie und


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