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Buckenmaier

des Papstes bei ihnen eingeladen, außerdem der Graf Martorelli, der Vertreter
des Fürstentums Hohenzollern-Hediingen beim Hl. Stuhl ist und über den sich
Eugenie sehr unvorteilhaft äußert.

Am 27. Februar empfängt sie der Papst erneut in seinem Kabinett. Anscheinend
ist dieses Mal die Erbprinzessin Eugenie nicht dabei, da die Mutter
Auguste nur registriert, man habe Theodolinde einen Teil der Stufen hinaufgetragen
. Auguste will vor allem im Auftrag Amelies Fürsprecherin für Dom Pedro
sein. Der Papst entgegnet, er habe von Pedro einen Brief bekommen, der ihm
mißfallen hätte. Dann wiederholte er, was alle Miguelisten sagten und die
Freunde der Constitution. Dom Pedro hatte nämlich die Bischöfe, die als Anhänger
seines Bruders galten, weggeschickt und Kirchengut eingezogen. Als Trost
für die Leuchtenbergfamilie sagte Gregor XVI., daß er Amalie schätze und
schickte ihr seinen Segen. Die begleitende Tochter meinte, die Mutter habe gut
gesprochen und bewunderte ihren Mut54).

Eine römische Episode vermerkt Auguste am 16. März. Die Prinzessin Mas-
simo hatte zu einer Messe eingeladen in einem Zimmer, das zur Kapelle umgewandelt
worden war. Es war das Zimmer, in dem Philipp Neri einen sechzehnjährigen
Massimo wieder zum Leben erweckt hatte. Eugenie entsprach mit
ihren Angehörigen der Einladung.

Mutter und Töchter beginnen die Karwoche in der Anima, weil dort ein
guter deutscher Beichtvater ist. Dazwischen besuchen sie ein „concert spiritual"
bei Prinzessin Massimo. Dort sind auch der König und die Königin von Neapel,
alle Kardinäle und römischen Prinzen. „Soiree roide aber brillante." Am Gründonnerstag
nehmen die Leuchtenberg an den Zeremonien in der Sixtina teil.
Der Papst erteilt vom Balkon den Segen. Dann begeben sich die Töchter noch
in ein Kloster, wo an Pilgern die Fußwaschung vorgenommen wird. Die
Königin-Witwe Isabella von beiden Sizilien zog Schwesterntracht an und führte
die Zeremonie aus.

Karfreitag verbrachten sie mehrere Stunden in der Sixtina. Eugenie ging
nachmittags mit der Mutter nach St. Laurent in Damaso. An den Metten nahmen
sie in St. Peter teil. Ostersonntag. Die gottesdienstlichen Verrichtungen des
Papstes machten auf Eugenie und ihre Angehörigen einen starken Eindruck. Nach
der Feier Segen des Papstes auf dem Platz vor der Peterskirche. Auf ein
Zeichen des Papstes erstrahlte abends die Kuppel von St. Peter in einem Lichtermeer55
).

In den folgenden Wochen wurden weitere Sehenswürdigkeiten besucht. Ein
Ziel: das Jesuitenkloster mit Sterbezimmer des hl. Ignatius, Wohnung des hl.
Louis (!) Gonzaga mit Kapelle, und Zimmer des hl. Stanislaus. Eugenie geht
erneut, dieses Mal mit Aretin und Graf Mejan nach St. Peter. Vom Direktor
der Bauten von St. Peter begleitet, steigen sie in die Kuppel der Peterskirche
hinauf. Sie besichtigen Galerien mit Bildern u. a. von Leonardo und Raffael,
abends im Mondschein das Kolosseum, „schön aber schaurig".

Der Abschied von Rom Mitte Mai kommt heran. Sie besuchen letztmals eine
Messe in der Trinita und verabschieden sich beim Papst. Er ist bei der Audienz
außerordentlich gut zu Eugenie und Theodolinde, auch zur Mutter. 3U Stunden
dauert der Besuch. Sie erbitten den päpstlichen Segen für sich und die Begleitung59
).


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