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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0083
Eugenie Fürstin von Hohenzollern-He&ingen

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Die Reise geht nach Florenz, um an der Küste Toskanas Seebäder zu nehmen.
August begegnet ihnen zwischen Florenz und Siena zu Pferd. Er ist von seinen
italienischen Gütern aus den Reisenden entgegengeritten.

Die ersten Tage in Florenz galten Besuchen bei der Königin Isabella de
Naples und Charlotte de St. Leu, Tochter von Joseph Bonaparte und Witwe
des Louis Napoleon, die in ihrem Landhaus war. Abends Theaterbesuch. Es
wurde „Guillaume Teile" gegeben.

Eugenie denkt an die Rückkehr nach Hechingen. Sie macht Abschiedsbesuche.
Vom Großherzog von Toskana erhält sie die Statue eines schlafenden Kindes
in Lebensgröße mit dem Wunsche, ihr möge ein solches Kind beschieden sein.
Am 11. Juni mittags 5 Uhr tritt sie die Heimreise an. August begleitet sie. Die
Mutter vermerkt in ihrem Tagebuch: „j'ai pris depuis 13 mois la douce habitude
d'etre avec Eugenie und ihre Abreise hinterläßt mir große Leere." Auch die
Trennung von August fällt der Mutter sehr schwer, weil er sie endlich zu verstehen
beginnt57).

Von Fiesole und Bologna schreibt Eugenie bereits an die Mutter. Eugenie
und August fahren über Arenenberg, um Tante Hortense zu besuchen. Konstantin
holt seine Gemahlin dort ab.

Die Chronik der Stadt Hechingen schreibt: im Juli (1834) kehrt das erbprinzliche
Paar nach fast lV2jähriger Abwesenheit aus Italien nach Hechingen
zurück und bezog, festlich empfangen, nunmehr die völlig umgebaute Villa Eugenia
. „Nur in Hechingen kann ich Rom vergessen", soll die Erbprinzessin
Eugenie ihrer Freude über die Heimkehr Ausdruck gegeben haben.

Die Mutter kam mit Theodolinde erst am 23. August in München an.

Zwei Monate später, im Oktober, besuchte Eugenie ihre Mutter und Geschwister
. Sie überraschte ihre Angehörigen, da sie eine Einladung von Max
erhalten hatte. „Ihre Anwesenheit macht uns große Freude58). Eugenie feiert
Karlstag mit in Tegernsee, spielte dabei sehr gut Theater und mit großem Erfolg
. Voll Stolz berichtet Auguste am 8. November: „Eugenie hat viel Aufsehen
gemacht."

Während Eugenie bei der Mutter weilte, lud König Ludwig I. (Bruder
Augustens) sie hin und wieder zur Tafel. Dabei wurde je nach Titel und Rang
Tafelgeschirr aufgelegt. Der König hatte immer Angst, sich in seiner Würde zu
vergeben. So machte man Unterschiede an der Tafel zwischen regierenden und
nicht regierenden Personen, so daß Theodolinde anderes Geschirr vorgesetzt
bekam wie Eugenie als Erbprinzessin von Hechingen und künftige regierende
Fürstin. So etwas schmerzte die Mutter natürlich, aber sie war von ihrem Bruder
Kummer gewöhnt, doch wurde jede vermeintliche und wirkliche Herabsetzung
genau in ihrem Tagebuch registriert.

Eugenie mag nicht so gedacht haben wie die Mutter, die eben für ihre Kinder
die Stellungen erreichen und sichern wollte, die sie einst bekommen hätten, wenn
der Vater sich unter seinem Proteg£ Napoleon ein Königreich erstritten hätte.


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