Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0085
Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hediingen

63

Stich zu lassen, weil sie sich noch nicht verheiraten kann in Anbetracht dessen,
daß ihr Zukünftiger noch keinen Urlaub hierzu hat. Zum Durcheinander am
Vorabend Ihrer Abreise kommen außerdem noch diese Zeilen, aber in Ihrer
Stellung müssen Sie ja daran gewöhnt sein. Wollen Sie mich durch Josephine
wissen lassen, was ich dieser Person in dieser Sache antworten lassen kann, (bis
dahin in der Brief französisch, dann deutsch) und sey nicht böse Vetterchen, daß
ich Dich plage — aber weißt Du wir sind für Andere auf der Welt, und
müssen helfen wo wir können. Bon voyage vergessen Sie mich nicht in Wien!"60)
Dieser Brief enthält unbeabsichtigt Eugeniens Lebensprogramm: für andere auf
der Welt sein und helfen, wo es in der Macht steht.

Ein ander Mal stiftet sie eine Ehe zwischen den beiden fürstlichen Häusern
Hohenzollern-Sigmaringen und Hechingen.

Im Jahre 1837 scheint bereits eine Abmachung zwischen dem K.K. Feldmarschall
Prinz Xaver von Hohenzollern-Hediingen in Wien und seinem Sohn
Friedrich einerseits und dem Hause Sigmaringen andererseits getroffen worden
zu sein, daß Prinz Friedrich die Schwester Karl Antons, Prinzessin Karoline,
heiraten sollte. Erbprinz Konstantin schrieb, daß sein Onkel in Wien und dessen
Sohn „für Realisierung des Besprochenen" seien. Bei einem mehrtägigen Besuch
sollte die Angelegenheit beredet werden. „ ... noch inniger und näher sich anzuschließen
und zu verbinden, kann uns nur höchst willkommen seyn, die wir
Hohenzollern heißen, und es ist vorauszusetzen, daß sich alles begegnen wird,
wenn immer sich die Herzen finden", meint der Erbprinz von Hechingen. Warum
aber die Eheschließung sich verzogene, ist nicht ersichtlich. Hatte Karoline Bedenken
? Fast eineinviertel Jahr später nimmt Eugenie die Angelegenheit erneut
auf, als der Vater Konstantins gestorben war:

„ ... Ich zähle, sowie auch mein guter Konstantin, auf die Fortdauer Ihrer
Freundschaft, und gewiß durch ihre Familie und ihrer alle stets wohlwollende
und liebende Gesinnung können uns noch manche frohe und glückliche Stunden
blühen. Daher wünsche ich auch so sehnlichst die Verbindung Ihrer Schwester
mit unserem Vetter Friedrich. Wir haben ihm geschrieben und sehr engagiert
hierher zu kommen, so daß ich nicht zweifeln kann, daß, wenn sein Dienst es
ihm erlaubt, er bald hier eintreffen wird. Sollte es nicht seyn können so hoffe
ich wohl, daß es bei Innsbruck von ihrer Seite bleibt, denn wie ich ihrer Frau
bemerkte, wäre es jetzt notwendig kein Verschub mehr in dieser Sache
zu bringen. — Meine besten Wünsche begleiten den rendez-vous und ich hoffe,
sie wollen sich gefallen. Gewiß wenn Karoline will, kann sie glücklich werden
. — Wie wir etwas erfahren und das muß in Bälde geschehen, sollen Sie
davon unterrichtet werden —"61). Die Heirat kam zustande und ergab eine
glückliche Ehe.

Im Jahre 1830 tritt ein Wechsel in der Verwaltung der Stadtpfarrei Hechingen
ein. Der damalige Pfarrer, Geistlicher Rat Fuchs, stirbt und an seine Stelle
tritt als Stadtpfarrer Hermann Friedrich Bulach, der spätere Geistliche Rat und
Dekan. Ihn wählte sich Eugenie zum geistlichen Führer und Vertrauten in ihren
seelischen Nöten. Bulach war ein streng kirchlich gesinnter Mann, der die Einflüsse
des Josephinismus aus seiner Pfarrei zu verdrängen suchte. Dadurch mag
er bei Erbprinz Konstantin sich nicht gerade beliebt gemacht haben. Trotzdem
mußte Konstantin mit ihm rechnen, da er in seinen Ansichten und in seinem Tun
vollste Übereinstimmung bei Eugenie fand. Daß der damalige Bischof (Ignaz


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0085