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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0093
Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hediingen

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Eugeniens Schwester, Amalie, war seit dem Jahre 1829 verheiratet. Sie hatte
das Schicksal auf den Kaiserthron von Brasilien verschlagen. Es mag ein sehr
schmerzlicher Abschied für Eugenie gewesen sein, die sich darüber äußert: „Ach,
man kann dieser zarten Schwester, die Gott in ein so schweres und entferntes
Schicksal ruft, garnicht genug Glück wünschen. Nur dieses Vertrauen auf ihr
Glück kann unseren Kummer über diese grausame Trennung gewissermaßen verhindern
!! — Gerade bei dieser Gelegenheit habe ich das Glück, in der Nähe
meiner Mutter zu sein, recht zu schätzen gewußt!"77)

Wie schon bemerkt, war die Erbprinzessin literarisch sehr interessiert. Eine
Schriftstellerin scheint ihr stets ihre neuesten Werke übersandt zu haben. Leider
ist aus einem vorhandenen Brief an diese der Name nicht zu entnehmen. Die
verschiedenen Exemplare gab Eugenie an bestimmte Personen weiter, denn sie
wisse, wie sie auch dort geschätzt würden und wie gerne man sie lese. „Wie gut
beurtheilen Sie ein weibliches Herz. Oh, je! so sehr es auch von Glück und
Zufriedenheit umringt seyn mag, so sehr fühlt es der Schmerz anderer und
leidet mit ihm. Darin liegt auch eine unbeschreibliche Wonne, die durch den
Gedanken, nicht immer helfen zu können getrübt wird. — Theilnahme aber stärkt
und tröstet auch leidende Seele"78) — Unterschrieben war dieser Brief „Eugenie
Napoleone Erbprinzessin von Hohenzollern—Hechingen geb. v. Leuchtenberg",
im Gegensatz zu der sonstigen Gepflogenheit, nur Eugenie von Hohenzollern
oder Eugenie Hohenzollern zu unterschreiben. Eugeniens Bücherschatz weist
hübsch in Leder gebundene Bände auf, die mit Goldschnitt versehen sind und
meist das charakteristische E mit Krone, das schon ihr Vater auf seinem Eigentum
führte, zeigt.

Auguste reiste mit Theodolinde nach dem Besuch in Hechingen wenige Wochen
später wieder nach Italien, ihr Sohn Max besuchte in dieser Zeit seine Schwester
Josephine in Schweden.

Anfang August 1835 aber kehrte Eugeniens Mutter bereits zurück, da in
Genua die Cholera ausgebrochen war. Über Verona, Bozen, Feldkirch nahm
sie den Weg nach Arenenberg zu ihrer Schwägerin Hortense, die sie schon jahrelang
nicht mehr gesehen hatte. Hortense war von diesem Besuch sehr gerührt.

Eugenie überraschte ihre Mutter mit ihrem Gemahl in Arenenberg mit einem
Besuch. Es herrschte große Freude, berichtet Auguste in ihrem Tagebuch79).

Am 30. wollte die Mutter wieder nach München abreisen. Alle erschienen
beim Frühstück. Eugenie, Konstantin, Herzogin Hortense und deren Sohn begleiteten
Auguste bis Staad, wo sie sich auf schlechte Schiffe einschiffte. Ihr
Wagen kam auf zwei andere Barken. Über Meersburg, Memmingen fuhr Auguste
nach München zurück.

Im März 1836 erkrankte Theodolinde an Lungenentzündung. In Anbetracht
der Schwere der Krankheit wurde Eugenie mittels Depesche benachrichtigt
und der Wunsch geäußert, sie möchte kommen. Eugenie eilte sofort ans
Krankenlager ihrer Schwester. Der Arzt hatte inzwischen eine leichte Besserung
festgestellt und erklärt, sie sei gerettet. Bis zum 2. Mai blieb Eugenie bei ihrer
Mutter und Schwester in Ismaning.

Nachdem der Arzt erklärt hatte, Theodolinde sei so gesund, daß sie die
Reise nach Schweden unternehmen könne, fuhr Eugenie nach Hechingen zurück,
um ihrerseits Vorbereitungen für diese Reise zu treffen.


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