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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hechingen

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Der König gab zum Abschied den Damen Colliers, die Herren empfingen
Orden. Auguste und die Kinder mußten dem König versprechen, in zwei Jahren
wieder zu kommen.

Die „Gylfe" stach in See nach Tullgarn. Bei der Abfahrt wie bei der Ankunft
Salut, Flaggen, Hurrarufen und Tücherschwenken. Wieder fiel alle die Seekrankheit
an. Schwierige Navigation durch Untiefen. Festlicher Empfang in Kalmar
, wo Nachtquartier bezogen wurde. Aber Auguste war es nicht um Empfänge
zu tun, so elend fühlte sie sich. Auf dem Landweg ließ Oskar daher die Damen
nach Karlskrona bringen. Nur Oskar, Max, Eugenie und die Kinder des schwedischen
Kronprinzenpaares fuhren mit der „Gylfe" dorthin. Auf der Rückreise
wurden noch einige Orte aufgesucht, und jedesmal gab es Empfänge durch Gouverneure
und Bevölkerung. Unter anderem machten die Reisenden Station auf
Schloß Bäckaskog, es wurde Kristiansstad besucht. Am Stadttor prangte Eugen
Beauharnais' Devise „honneur et fideliti".

Lund war in Festesstimmung als das Kronprinzenpaar mit Auguste und den
Kindern ankamen. Malmö bot ein weiteres Nachtquartier. Das war die letzte
Station in Schweden. Tränenreich verabschiedete sich die Familie von einander.
Über Kiel ging es nach Hamburg weiter. Durch einen Unfall mit dem Gepäckwagen
verspäteten sich die Reisenden und standen vor dem verschlossenen Stadttor
. Nach langer Überredung wurde Einlaß gewährt.

Die Weiterreise nach Berlin und Dresden wurde in Ludwigslust durch eine
Übernachtung unterbrochen. Eugenie besuchte in Berlin ihre Tante, Kronprinzessin
Elise von Preußen, Stiefschwester Augustes und in Dresden Amalie von
Sachsen, die Zwillingsschwester Elises. In Berlin übernachteten Eugenie und die
Angehörigen im Hotel „Stadt Rom".

Am nächsten Tag besuchten sie in Charlottenburg den Kronprinzen, den
Gemahl von Elise, der sich später Friedrich Wilhelm IV. nannte. Er wird aufmerksam
und sympathisch geschildert. Seine Wohnung war in neogotischem Stil
eingerichtet und wies auf starke geistige Betätigung hin.

Tante Elises Wohnung im Schloß war gemütlich und fand mehr Beifall.
König Friedrich Wilhelm III. kam sogar nach Charlottenburg, um die Verwandschaft
zu begrüßen und zum Diner einzuladen.

Museen, Ateliers von Rauch und Tieck, Theatervorstellungen wurden besucht.

Verschiedene Eindrücke gewannen Eugenie und Theodolinde von dem neugotischen
Schloß mit Menagerie und Palmenhaus auf der Pfaueninsel in Potsdam,
vom Babelsberger noch unvollendeten Palais des Prinzen Wilhelm und von dem
Marmorpalais.

Von Sanssouci fuhr Eugenie mit den Angehörigen nach Dresden. Man bezog
das Hotel „de Saxe". Die Tante Amalie und die Königin Marie fanden sich mit
ihren Männern ein. Viele Besichtigungen: das Schloß mit Bildergalerie und
grünem Gewölbe, den königlichen Sommersitz Pillnitz, wo u. a. auch die schrift-
stellernde Schwester des Königs, Amalie von Sachsen, angetroffen wurde. Nach
der Tafel ging man zum „Weinberg" mit großartiger Aussicht auf die Elbe.
Es folgte am nächsten Tag ein Ausflug in die Sächsische Schweiz. Der letzte Tag
in Dresden brachte die Besichtigung der Porzellansammlung im Japanischen
Palais. Am frühen Morgen schickte man sich zur Rückreise nach München an.
Vier Tage dauerte die Heimfahrt. Unterwegs wurde bekannt, daß König Otto


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