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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hechingen

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Ihre Gesundheit und die Ihres Gemahls gut ist und ich bitte Sie, Ihrem Gemahl in
meinem Namen zu gratulieren.

Mit den hochachtungsvollsten Gefühlen verbleibe ich

Votre bien affectionnee Eugenie89).

Später entkam Louis verkleidet, floh nach England, wurde Präsident der französischen
Republik, Kaiser mit dem Namen Napoleon III., bei Sedan gefangen,
starb er 1873 im Exil in England. Aber der größte Teil der Familie Leuchtenberg
erlebte das Trauerspiel des dritten Napoleon nicht mehr. Nur Königin Josephine
und Kaiserin Amelie von Brasilien waren noch am Leben.

Das zweite Ereignis sollte die Leuchtenberg-Familie direkt betreffen. Der
Zar Nikolaus von Rußland lud auf Umwegen Max zu Manövern in die unermeßlich
weite Bugebene ein. Das war der Beginn des Werbens um Max, das der
Mutter viel Freude, aber noch mehr Leid und Tränen brachte. Des Zaren Wunsch
ging in Erfüllung, als Max schließlich dessen Lieblingstochter Maria, Großfürstin
von Rußland ehelichte. Auf der einen Seite war Auguste darüber stolz, auf der
anderen bedauerte sie, daß Max im Laufe der Jahre so an Rußland gebunden
wurde, daß er nie mehr seinen ständigen Aufenthalt in Eichstädt oder irgendwo
in Bayern nehmen durfte, was die Mutter vom einzig noch lebenden Sohn
als dem Chef des Hauses Leuchtenberg erwartet hatte.

Maria Nikolajewna, genannt Maria, schenkte ihrem Gatten sieben Kinder,
die aber alle Russen blieben und bei denen die Erinnerung an den Heldengroßvater
Eugen bereits verblaßt war.

Seine beiden Söhne Nikolaus als 4. und Georg als 6. Herzog von Leuchtenberg
setzten die Linie von Leuchtenberg fort, von der noch zahlreiche
Angehörige am Leben sind.

Des Fürsten Friedrich Tod

Das Leuchtenberg-Archiv enthält einen Brief von Eugenie aus Hechingen an
die Mutter, die vor hat, eine Reise nach Ancona anzutreten, um mit Max u. a.
auch die Güter zu besichtigen. Unterm 21. und 22. März rät Eugenie der Mutter,
ja einen Arzt mit auf die Reise mitzunehmen, „denn die italienischen Ärzte
sind nichts wert". Eugenie muß ihren Schwiegervater pflegen und auch eine Rolle
(für Theatervorführung) einstudieren. Sie ist traurig, daß die Mutter so weit
weg geht. Amelie, die Kaiserin von Brasilien, möchte Eugenie einige Zeit bei
sich sehen. Sie wird es ihr vorschlagen. Wegen des Schwiegervaters kann Eugenie
aber nicht abkommen, obwohl sie recht gerne anscheinend mit der Mutter nach
Italien gereist wäre. Aber der Schwiegervater, Fürst Friedrich, ist kein geduldiger
Kranker. Jetzt bekäme er den vierzehnten Arzt, seitdem sie in Hechingen
sei, schreibt Eugenie.

Am 22. setzt Eugenie den unterbrochenen Brief fort. Sie äußert sich darin
über ihre religiöse Einstellung. Verständnis dafür fand sie zweifellos weder bei
ihrem Gatten noch bei ihrer Umgebung. Wenn Konstantin seinen Untertanen
Moral predigt, so doch nur, daß sie leichter zu regieren waren. Denn seit langer
Zeit schwelte die Unbotmäßigkeit gegen die Obrigkeit unter der Decke seines
Miniaturstaates, wie allerdings auch anderswo. Eugenie schreibt: „ ... ohne unsere


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