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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0110
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Buckenmaier

Amelie und ihre kleine Tochter nach Portugal zurück. Am l. Juni fuhr auch
das Hechinger Fürstenpaar ab. Auguste und Theodolinde fuhren mit, man nahm
den üblichen Weg über Augsburg-Ulm auf schlechten Straßen.

„Ich bin wunderbar untergebracht", notierte die Mutter über ihren Aufenthalt
in Hechingen. „Die troupes war unter den Waffen und die Herren empfingen
mich a la porte de la Villa Eugenie." Da Auguste noch leidend war, sahen sie
sich erst nach einigen Tagen die im Bau begriffene „Kleine Kinderbewahranstalt"
an, die Eugenie gleich nach dem Tode ihres Schwiegervaters beginnen ließ. Auguste
meint hierzu: „Es ist unglaublich, was dieser Engel in jeder Hinsicht schafft,
sie ist die Vorsehung ihres kleinen Landes, ou eile est ador£"109).

Tags darauf besuchten sie die Klosterfrauen in einem kleinen Dorf (Stetten
im Gnadental). Von 31 waren nur noch 2 übrig geblieben. Während Auguste
bei Eugenie weilte, bekam sie vom russischen Gesandten M. de Severin per
Staffette einen Brief von Max, den er auf der Durchreise durch Warschau geschrieben
hatte. An Unglück gewöhnt, machte weder Auguste noch Eugenie die
Depesche auf. Schließlich enthielt der Brief aber nur einen Reisebericht. Nachdem
sie ihn gelesen hatten, „schnauften wir frei auf".

Die Mutter besuchte mit Eugenie den Lindich, auch das Spital, das für sechs
Betten gegründet war. Ein anderes Mal gingen sie in die Schule, um die sich
Eugenie sehr kümmerte. Auguste schreibt: „Man sieht's, denn die Kinder sind
gut unterrichtet und nett. Im ganzen, meine Tochter ist der Schutzengel dieses
kleinen Landes."

Nachmittags ritten sie auf den „Hohenzollern". Bei der Rückkehr fanden
sie einen Feldjäger aus Rußland an der Treppe der Villa vor, der ihnen Briefe
des Zarenpaares, von Marie und Max, übergab. Sie meldeten die Ankunft von
Max in Petersburg.

Zu Fuß wurde Mariazell, eine kleine Kapelle am Fuß der Burg Hohenzollern
aufgesucht.

Den 51. Geburtstag, den die Mutter in Hechingen feierte, beschreibt sie wie
folgt: „Eugenie und Theodolinde kamen um 6 Uhr früh gratulieren und beschenken
. 9 Uhr Messe. Konstantin brachte mir einen ganz kleinen Hund. Eine
eigenartige Rasse, weil er weiß, daß ich nie einen gehabt, weil mein Mann sie
nicht erlaubte und auch nach dem Tode habe ich seinen Willen respektiert. Der
Erbprinz und die Erbprinzessin von Sigmaringen waren so aufmerksam, zu
kommen. Großes Diner und um 7 Uhr Konzert von Angestellten auch aus der
Nachbarschaft. Es war sehr schön. Dann Souper."

Am 1. Juli hatte es nach Gewittern so abgekühlt, daß man wieder heizte.
Von Hechingen aus wollte Auguste mit den sie begleitenden Frauen, die inzwischen
in Hechingen angekommen waren, über Straßburg, Nancy usw. zu
einer Badekur nach Dieppe fahren. Die Abreise war auf Sonntag, den 7. Juli
festgesetzt. Eugenie und Konstantin begleiteten Auguste und Theodolinde bis
zur ersten Post. Der Abschied war traurig. „Wir waren so glücklich zusammen
und ich ging voll Schmerz nach Dieppe", vermerkt die Mutter.

Von Dieppe, mit größerem Zwischenaufenthalt in Paris, kehrte Auguste mit
Theodolinde wieder auf dem Rückweg bei Eugenie an. Eugenie und Konstantin
fuhren ihnen entgegen. Nach zwei Tagen reisten sie ohne Aufenthalt weiter
nach München.


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