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Buckenmaier

Metzger in Hassfurt am Main verfertigt. Eine Inschrift preist die Fürstin als
die große Wohltäterin und edle Mutter der Armen, Kranken und Kinder. Errichtet
wurde dieses Denkmal im Jahre 1884.

Der Mitgiftjäger

Nur noch Theodolinde war unvermählt. Zwar schwärmte sie für manchen
männlichen Besucher in München oder Ismaning. Doch ihre Krankheit schien
jeden abgehalten zu haben, um sie zu freien. Enttäuscht war sie, als Erbprinz
Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen Josephine ehelichte, die die Tochter
Stephanies von Baden, einer geborenen Beauharnais, war. Diese Verbindung
hätte ihr zugesagt. Ihr Schicksal erschien in der Gestalt des Grafen von Württemberg
.

Sie schreibt unter dem 19. Oktober 1839: „Großmama erwartet den Grafen
von Württemberg, der Afrika bereist hat und in der Nähe von Hechingen den
Lichtenstein bauen läßt. Eugenie kennt ihn. Sein Bruder Alexander hat die Gräfin
Helene Festetic geheiratet. Großpapa Mejan, der überall Ehemänner wittert,
versichert uns, daß er einer für mich wäre und sicherlich komme, um mich zu
sehen, Er wird arg erstaunt sein!"113).

Er war es offenbar nicht, denn der gut aussehende junge Mann verstand es,
auf Theodolinde sofort Eindruck zu machen, als er in Tegernsee erschien und ihr
von Eugenie vorgestellt wurde. Auch die Mutter fand ihn als einen charmanten
jungen Mann, dem zu gleichen mancher Prinz froh sein könnte. Zwar war der
Grafentitel Auguste zu gering und dann die evangelischen Kinder, sofern sie
geboren würden, erschienen als die größten Hindernisse. Man kam überein, vor
der offiziellen Werbung sich mit dem König von Württemberg wegen dieser
beiden Punkte zu besprechen. Da der König nichts gegen eine Verbindung einzuwenden
hatte, hatte man geglaubt, auch die Zustimmung zu den beiden Bedingungen
erhalten zu haben, nämlich daß Wilhelm den Fürstentitel erhalte und
die zukünftigen Kinder katholisch getauft würden. Eugenie freute sich schon,
ihre Schwester Linda einmal in der Nähe ihrer Residenz zu haben. Aber es gab
schon vor der Hochzeit Auseinandersetzungen.

Und kaum war der Friede zwischen dem Paar wiederhergestellt, entdeckte
die Mutter, daß die finanzielle Lage Wilhelms von Württemberg schlechter war,
als man angenommen hatte; er seinerseits erwartete als Mitgift von Linda mehr,
als der Ehevertrag zusicherte. Eugenie reiste Ende November nach Hechingen
zurück, hatte aber versprochen, zur Hochzeit wieder zu kommen. Die ganze
Familie begleitete sie mit der Eisenbahn nach Augsburg, wo man sich in den
„Drei Mohren" trennte114).

Immer mehr stiegen Augustens Bedenken wegen der bevorstehenden Heirat
von Theodolinde. Wilhelm war nur ein Graf, wenn auch mit dem württembergischen
Königshause verwandt; daß die Kinder katholisch erzogen würden,
*rar auch nicht schriftlich zugesagt, nicht einmal ein mündliches Versprechen
wollte Wilhelm abgeben.

Nach manchen Verstimmungen und Zornausbrüchen Wilhelms fand endlich
die Hochzeit nach katholischem und evangelischem Ritus in München statt.
Eugenie war mit ihrem Gemahl am Vortage angekommen. Die Hochzeit wurde


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