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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hechingen

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des Gardes von Stedingh sechs Wochen später nach München gebracht zugleich mit
der Ankündigung der Thronbesteigung des Königs Oskar I. Nun war Josephine
Königin der Schweden, Norweger, Gothen und Wenden.

Verkauf der italienischen Güter — Tod der Mutter des Fürsten

Die Anzeichen von Eugeniens Krankheit mehrten sich. Als sie im Juli 1844
in Ismaning eintraf, freute sich Auguste sehr, aber alle fanden sie mager und
ihre Hautfarbe gelb.

Das Attentat auf den preußischen König am 26. Juli 1844 beunruhigte die
ganze Familie, aber es war nichts passiert. Augustes Schwester Elise kam mit
dem Schrecken davon.

Während Eugenie in Ismaning weilte, traf der Generalintendant aller italienischen
Besitzungen ihres Bruders Max, Chevalier Roux, ein. Er ließ wissen, er
sei auf dem Wege nach Rußland, um Max ein Angebot des Papstes zum Kauf
seiner Ländereien zu machen. Es war klar, daß der Papst diese Enklave zurückkaufen
wollte, da ihm die russisch-orthodoxen Untertanen in seinem Staat mißfielen
und wahrscheinlich auch, weil der Zar in Rußland die Katholiken
verfolgte.

Für die Mutter war dies ein schwerer Schlag. Sich vom Letzten zu trennen
aus ihrer und ihres Gatten großer Zeit, dieser Gedanke war ihr unerträglich.
Aber sie mußte sich darein fügen, wenn Max verkaufte. „... wenn man die terras
will, wird mein Sohn sofort die Vermögen seiner Schwestern zurückgeben146).*'

Max nahm das Angebot an und verkaufte. „Wenn diese schönen Grundstücke
verkauft sein werden, wird kein Grundstück nur übrig bleiben aus unserer großen
Vergangenheit"147).

Eugenie war inzwischen abgereist. Anfangs November kam Max überraschend
aus Rußland zurück. Er wollte mit Theodolinde und Eugenie sich in Stuttgart
treffen, um über die Aufteilung des Verkaufserlöses aus den italienischen Gütern
zu verhandeln. Aber Eugenie war krank und konnte nicht kommen. Sie schrieb,
ihr Mann sei bereit, einen Vertrag zu unterzeichnen und mit der Hypothek auf
den Gütern von Max sich zufrieden geben. Max solle diese Hypothek mit vier
Prozent verzinsen. Aber in Rußland wolle ihr Mann das Geld niemals anlegen148).

Im Mai 1845 war der Güterverkauf vollzogen. Am 13. Mai schrieb Auguste:
„ ... Der Papst hatte alle Ländereien an Privatleute verkauft, statt den Teil,
der einst Klostereigentum war, dem Clerus zurückzugeben. Uns hatte man vorgeworfen
, daß unsere Güter aus Kirchenbesitz stammten und daß wir sie nicht
zurückerstattet hätten149).

Im gleichen Jahr, 1845, starb die Fürstin-Mutter, Pauline geb. Prinzessin von
Kurland-Sagan in Wien. Es war ein harter Schlag für den Gatten Eugeniens,
wenn er auch bisher nicht viel in der Nähe seiner Mutter hatte weilen können.
Längere Zeit lastete die Trauer um die tote Mutter auf ihm. Seinen Geburtstag
am 16. Februar feierte Konstantin mit Eugenie allein. „Mein Tag diesmal ergreift
mich zu sehr, eine Mutter verloren zu haben, längst schon den Vater, mein
Gesundheitszustand alles dieses gibt mir Gemütsbewegungen. Ganz allein werde
ich den Tag mit Eugenie zubringen, keine Aufwartung noch Tafel findet statt,
nur abends gehe ich in das Museumsconcert, wo die Leute mich sehen wollen"150).
Constantin schenkte dem Land anläßlich dieses Geburtstages 6 000 Gulden151).


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