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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hediingen

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die Revolution 1848 schwand. Die Galerie wurde vollständig zerschlagen. Die
letzten Gemälde, nur noch 47 an der Zahl, wurden von dem vorerwähnten
Kunsthaus zur Versteigerung angeboten.

Sommerbesuche — Taufe Ludwigs II.

Im Juli 1845 kam Eugenie nochmals nach Ismaning. Die Mutter und Theo-
dolinde holten sie an der Bahn ab. Verschiedene Besuche stellten sich ein, u. a.
auch Graf Wilhelm, der inzwischen Auguste sympathischer geworden war
und sich freute, seine Kinder wiederzusehen. Auguste glaubte wahrzunehmen
, auch Theodolinde sei glücklicher. Wilhelm zeigte sich erstaunt über die
Schönheit der Säle in Ismaning und über den Komfort in allen Wohnungen.
Augustes Garten fand er schön, was ihr sichtlich gut tat, so daß sie berichtete,
er sei lustig gewesen und garnicht gelangweilt. Solange Theodolinde und Wilhelm
das Seebad in Ostende besuchten, blieben die Kleinen bei Auguste in Obhut
. „Da ich dieses Mal mit Wilhelm zufrieden gewesen bin, bin ich auch ruhig
über das Los meiner Tochter"154).

Besuch über Besuch diesen Sommer im Münchner Palais und in Ismaning.
Die Herzogin Louis v. Württemberg, eine Prinzessin von Nassau, kam von
Kreuth. Sie sei garnicht württembergisch. Sie denke ganz anders als diese Familie
und könne nicht verstehen, wie Auguste die Einwilligung zu Theodolindes Heirat
habe geben können. — Es kam das preußische Königspaar.

Am 25. August erblickte der spätere König Ludwig II. das Licht der Welt
in Nymphenburg. Auguste eilte sofort hin. Eugenie, die so gerne mitgegangen
wäre, war" so leidend, daß sie verzichten mußte. Da das preußische Königspaar
an der Taufe des Neugeborenen noch teilnehmen wollte, fand diese bereits am
26. August statt. Eugenie war ebenfalls anwesend und dinierte nach der Zeremonie
mit Mutter und Tante Louise. Aber sie fühlte sich so krank, daß sie sich
nach der Rückkehr aus der Stadt in Ismaning sofort ins Bett begeben mußte.
Man brauchte den Arzt. Vom Krankenlager aus schrieb sie, sie habe die Torheit
begangen, an einem geringfügigen rheumatischen Fieber zu erkranken, oder wie
sie meint, „ ... vielmehr Gott hat mir diese heilsame Prüfung schicken wollen,
für welche ich ihn preise, — obwohl ich sehr elend und sogar beunruhigt
gewesen bin, denn ich habe geglaubt, eine Nervenkrankheit zu haben."

Dr. Breslau fand sie anfangs September etwas besser. Aber sie mußte weiter
liegen. Endlich war sie fieberfrei. Sie durfte aufstehen. Obwohl für sie keine
Gefahr mehr bestand, ließ sie in Abwesenheit ihrer Mutter sich die Kommunion
bringen. „Ich war ganz friedlich darauf. Ich habe es Mama erst heute gesagt.
Sie hat große Augen gemacht. Mitte September konnte sie per Bahn nach
Hechingen fahren. Die Trennung war sehr schwer, als ob sie gefühlt hätte,
daß dies der letzte Besuch bei der Mutter war.

Finanzrat Baron von Billing hatte ansdieinend dem Fürsten Konstantin neue
Vorschläge über die Anlage vom Vermögen Eugeniens unterbreitet.

Eugenie teilte nach ihrer Ankunft in Hechingen mit, Konstantin wolle nicht,
daß ihre Einkünfte in Papieren angelegt würden. Sie solle es in seine Güter
stecken, natürlich gegen hypothekarische Absicherung. Die Mutter fand das nicht
schlecht, nur sei ihr Vermögen dann nicht frei zu ihrer Verfügung.

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