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Eugenie Fürstin von Hohenzollern-Hediingen

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überschattet war, äußerte sie sich: „ ... obgleich ich hier sehr glückliche Wochen
verlebt hatte und vielleicht nie mehr nach hier zurückkehren werde, kehre ich
immer gerne in meine Heimat zurück und in mein kleines liebes Land, das ich
immer liebe und Sie wiederzusehen bevor ich zurückkehre ist mir noch mehr
angenehm, denn ich liebe sie ganz auch meine guten Freunde. Die Nachricht vom
Tode der geliebten Tochter meines Bruders trübte unser friedliches Beisammensein
, aber Gott hat es so gewollt, und alles kommt hier unten zu unserem Wohle.
Wenn man fühlt, daß man auf dieser Welt nur auf der Durchreise ist, ist es sehr
natürlich, daß wir abwechselnd dort die Tränen kennen lernen!! und immer,
immer läßt Gott uns mehr, als er uns nimmt! Welcher Trost — wenn man
sieht, die man liebt von Schmerz das Herz zerrissen"168).

Krankheit und Tod

Im Frühjahr 1846 trat Eugeniens Krankheit in ein akutes Stadium, aber
Ende Mai besserte sich der Zustand. Eugenie war viel im Garten; es war so
schön dort, die Luft so rein, daß sie hoffte, wohlgenährt und stark zu werden,
bis die Mutter sie im Sommer besuche. Die Mutter sollte nicht merken, wie es um
die Fürstin stand. Es tat ihr weh, der Mutter Sorgen machen zu müssen. „Gestern
bin ich zum ersten Mal wieder in die Kirche gegangen, und heute an Pfingsten
auch. Mit Gottes Gnade werde ich am 3. Juni beichten und kommunizieren.
Wegen meiner Krankheit sind es schon zwei Monate her, daß ich es nicht getan
habe. Das ist sehr lange und ich sehne mich nach dieser Nahrung. Du hast im
Mai häufig die Sakramente empfangen! Ich freue mich über Deine gottwohlgefällige
Seligkeit", so lautet ein Brief an die Schwester in Schweden169).

Es muß hier endlich eingefügt werden, daß die Schwester Josephine, die
Königin von Schweden, von sehr frommer Gemütsart war. Die beiden Schwestern
tauschten viel von ihrem religiösen Erleben aus. Jedoch hatte es die Königin
ungleich schwerer als Eugenie, ihre religiösen Übungen auszuführen, da ihr am
protestantischen Hofe in Schweden seltener ein katholischer Geistlicher zur Verfügung
stand. Hin und wieder spendete der Apostolische Vikar ihr die hl.
Sakramente.

Trotz ihrer Krankheit nahm Eugenie immer Anteil an allen Ereignissen der
kleinen und großen Welt.

Im Juni starb der Papst. Sie äußert sich in einem Brief an ihre Schwester:
„Der Hl. Vater ist kaum tot und hat schon einen Nachfolger! Alleluja! Alleluja!
Man sagt, daß Pius IX. ein würdiger Mann ist. Gott segne uns. Danken wir
ihm für so viel Glück!" Sie fährt fort in Bezug auf ihre eigenen Angelegenheiten
: „Der Mensch denkt und Gott lenkt! Das wirst Du sagen, wenn Du das
folgende liest. Ich bin am Vorabend einer Beratung mit dem Arzt meines Gatten,
mit dem Berühmten aus Stuttgart, der für ihn schon hier gewesen ist. Mein Gatte
will es absolut. Ich huste,... und das wird nicht besser, er hat also erklärt,
daß er wissen wolle, woran er wäre und wenn es nötig wäre, mich noch wegschicken
würde, um eine Kur in einem Bad zu machen! Urteile jetzt über die
Bestürzung! Mama und die Kinder, die kommen sollten! Es istschreck-
lieh, und ich muß mich am Kreuz des Herrn unsern Heiland anklammern,
um geduldig und zufrieden zu sein! Was mich anbelangt, so habe ich seit langem


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