Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0156
134

Buckenmaier

gewöhnen, daß dasjenige, welches ihn allein recht verstand und ihm immer
offen war, nicht mehr schlägt. Daß mein Schutzengel von mir geschieden ist,
und meine Worte, meine Gedanken nicht mehr von meiner Eugenie gehört noch
errathen werden! ... Der arme Konstantin schien mir ganz ergriffen von der
Beisetzung, die ihm seinen Schmerz erneuerte..."

Josephine, Königin von Schweden: „Jedes Wort der zarten Theilnahme, jede
Erkennung der Tugenden die unsere Verklärte zierten, waren meinem Herzen
wohlthuend. Aber die Trauer um meine heißgeliebte Eugenie um „unseren Engel
aus Hechingen" wie wir sie nennen, ist eine heilige Flamme, die ich treu in
meinem Herzen pflegte, das stets vorbereitet ist, neue Eindrücke zu empfangen,
über diesen traurigen Gegenstand — daher schmerzt es weniger als es tröstet,
von der Verherrlichten reden zu hören und s o reden, wie Sie es in Ihrem
Schreiben thaten, lieber Vetter."
Die Verwandten äußern sich:

Elise von Preußen: das Testament zeige „so ganz den Ausfluß ihrer frommen
Seele und ihres liebevollen Herzens... Sie war zu gut für diese Welt."

Amalie von Sachsen: ... ihr ist nun wohl, sie war ja schon ein Engel auf
Erden. Theresia von Bayern nennt Eugenie: „das dahingeschiedene engelreine
Wesen."

Ihre Erzieherin, Frau Philippine Stieler geb. von Mieg versichert, „daß die
letzte kundgegebene Erinnerung der von mir so unaussprechlich geliebten, unvergeßlichen
, edlen Fürstin mich ergriffen und gerührt hat und wie ich die
Pfänder ihrer Liebe und Huld in innigem Dankgefühl gegen die hohe Entschlafene
stets ehren und bewahren werde."

Sophie, Erzherzogin von Österreich, läßt uns einen Blick in Eugeniens Opferleben
tun. Die Erzherzogin dankt für die Übersendung eines Fingerhutes der
Fürstin und schreibt: „Die etwas gedrückte Form des Fingerhutes macht mich
heißen, daß meine gute, liebe Eugenie ihn viel gebraucht — was seinen Werth
in meinen Augen um vieles erhöhen würde; — ich sehe ihn an wie das Ver-
mächtniß einer Heiligen — das aud\ meine Kinder — die sie herzlich liebten
und für welche sie immer so freundlich war, stets heilig bleiben wird! — Unbeschreiblich
jammert midi das arme Hechingen — dem Eugenie ein so wohl-
thuender Engel war — und ebenso ihre unglückliche — so viel geprüfte Mutter
und ihre Geschwister, auch mein Herz trauert der verklärten Freundin nach, an
welcher ich mit Liebe und tiefer Verehrung hing. Doch ihr selbst kann man
nur herzlich gönnen, daß — nach so manchem still gekämpften Kampf — nach
vielen Enttäuschungen endlich gefunden ewiges Glück — dem sie so herrlich —
so erhebend für uns Alle — die sie liebten entgegenreifte. Gott lohne ihr das
schön vollbrachte Tagewerk! —"

Gleichzeitig dankt die Erzherzogin auch für die zur Zeit kranke verwitwete
Kaiserin für das übersandte Vermächtnis.

Nur einer ist unzufrieden, der Herr K. bayr. Appellationsgerichtsrat Hofstetter
aus München. Seinem Sohn Eugen, dem Eugenie Patin war, schickte „nach Wahl
des Erben" Fürst Konstantin einen Ring Eugeniens als Andenken. Sei es nun,
daß der Fürst sich bei der Auswahl täuschte oder daß ein kostbarerer Ring
auf dem Wege nach München gegen einen unechten vertauscht wurde. Auch die
Königin von Schweden scheint ein von Eugenie vermachtes Schränkchen mit
Inhalt, das ebenfalls über München ging, nur ausgeplündert erhalten zu haben.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0156