Freiburger historische Bestände - digital

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Genzmer

bei der die Farben mit leichter Hand aufgetragen wurden, benutzte man schwere
deckende Farben, die mit harten Konturierungen und in steifen Formen aufgebracht
wurden. Die Ausstattungsstücke, früher mit Kreidegrund, Wachs- und
Temperafarben und mit echter Blattvergoldung auf Bolusgrund behandelt, wurden
mit der alleinseligmachenden Ölfarbe angestrichen und mit speckglänzendem
Lacküberzug versehen, der bald nachgilbte und dadurch die Farben in häßlicher
Weise entstellte. An die Stelle der echten Vergoldung trat die ordinäre Bronzierung
.

So kommt es, daß man bei der Renovierung der neugotischen Kirchen die
Architektur meist unberührt läßt, aber die Innenausmalung oft ändert und in
guten alten Techniken ausführt. Trotzdem muß man auch bei der sogenannten
„Entdekorierung" vorsichtig sein. Wenn es sich um Arbeiten bedeutender Künstler
und um für ihre Zeit besonders charakteristische Ausmalungen handelt, so sollte
man sie unberührt lassen. So würden wir zum Beispiel nicht wagen, an der
Dekoration der Haupträume der Burg Hohenzollern, an der Stammbaumhalle,
dem Grafensaal, dem Königinzimmer und der evangelischen Kapelle etwas zu
ändern.

Wir kommen nun zu den einzelnen denkmalpflegerischen Maßnahmen. Da
Hohenzollern ein katholisches Land ist, so sind fast alle kirchlichen Gebäude
katholisch. Nur wo es sich um evangelische Kirchen handelt, wird dies besonders
bemerkt. Die Reihenfolge richtet sich nach der Zeit der Entstehung der Bauwerke
bzw. des wichtigsten Bauteils.