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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0205
Denkmalpflege in Hohenzollern von 1959 bis 1965

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L Kirchliche Denkmalpflege
1. MITTELALTER

Peterskapelle in Veringenstadt

Die Peterskapelle in Veringenstadt ist der einzige unzerstört erhaltene Bauteil
der stattlichen Burg, die die kleine Stadt schützte und, mit ihr durch eine gemeinsame
zum Teil noch erhaltene Mauer verbunden, im Mittelalter dem Geschlecht
der Grafen von Veringen als Wohnsitz diente. Die halbrunde, mit einer
Halbkuppel geschlossene Apsis beweist, daß es sich um einen romanischen Bau
handelt. Die ursprüngliche Gestaltung der Wände des rechteckigen Langhauses
war uns wegen mehrerer später vorgenommener Änderungen nicht bekannt. Als
man nun daran ging, den schadhaften Außenputz zu erneuern, traten die Umrisse
der zugemauerten ältesten Fensteröffnungen wieder zutage. Wegen der Abb. 1
Seltenheit romanischer Bauten in unserer Gegend entschloß man sich, die alten
Rundbogenfenster wiederherzustellen. Dafür wurden zwei größere Stichbogenfenster
an der Südseite zugemauert. Diese Stichbogenfenster sind entweder
gelegentlich der Ausmalung der Apsis im Jahre 1515 oder bei der 1704 vorgenommenen
Instandsetzung ausgeführt worden. Von den kleinen Rundbogenfenstern
befinden sich die meisten, nämlich 6 Stück, an der Südseite in zwei
Reihen übereinander, was dieser ein besonders charakteristisches Gepräge gibt.
Ihre Form und die Art der Anordnung sprechen dafür, daß die Kapelle schon
ziemlich früh im 12. Jahrhundert entstanden sein dürfte, jedenfalls wesentlich
früher als das hochbedeutende romanische Säulenportal im Erdgeschoß des Turmes
der Pfarrkirche, das man um das Jahr 1200 ansetzen kann. Die verbretterte
Decke stammt wahrscheinlich aus der Zeit der Renovation von 1704, die nach
einer Inschrifttafel auf Veranlassung mehrerer Offiziere eines kaiserlichen Kürassierregimentes
vorgenommen wurde, das in Veringenstadt einquartiert war. Das
steile Dach kann entweder damals oder schon um 1515 anstelle eines flacheren
romanischen Daches aufgerichtet worden sein. Es ist möglich, daß die Decke ursprünglich
sichtbare Balken gehabt hat. Es lag aber keine Veranlassung vor, die
Bretterdecke zu verändern, die sich schön in den Gesamtraum einfügt. Dagegen
war es notwendig, einen neuen Fußbodenbelag zu schaffen. Hierfür wurden
Ziegelplatten gewählt. Die rote Farbe dieser Ziegel, der Naturholzton der Decke
und die weißen Wände geben dem Raum eine wohlausgewogene Farbigkeit.

Die Kapelle enthielt bisher an barocken Zutaten einen hübschen hölzernen
marmorierten Altar und einen gemalten Kreuzweg aus dem 18. Jahrhundert.
Beide waren reichlich groß für den verhältnismäßig kleinen Raum, dem man
seinen mittelalterlichen Charakter wiedergeben wollte. Der Altar fand an der
nördlichen Schmalseite der Vorhalle zur Friedhofskirche Deutstetten einen sehr
geeigneten Platz. Die Kreuzwegstationen wurden an den Längswänden der Friedhof
skirche anstelle eines unbedeutenden Kreuzweges des 19. Jahrhunderts angebracht
.

Im Innern der Peterskapelle wurde die Ausmalung der Apsis von 1515 durch Abb. 2
den Maler und Restaurator Josef Lorch aus Füssen sorgfältig renoviert. Diese
Ausmalung wurde wahrscheinlich gelegentlich der Instandsetzung von 1704 zu-


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