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Filialkirche St. Gallus in Hermentingen

Die Kirdie ist erbaut im 14. Jahrhundert. Sie erhielt im Äußeren einen glatten
Kellenputz in hellen Tönen. Die barocke Turmkuppel wurde mit Kupfer neu
gedeckt. Das Innere der Kirche wurde neu ausgetönt. An den Fresken, die von
Josef Lorch freigelegt worden waren, ist nichts geändert worden. An den Oberwänden
des Kirchenschiffs befindet sich ein Passionszyklus aus der zweiten Hälfte
des 15. Jahrhunderts, der teilweise durch später eingebrochene Fenster zerstört
wurde. Von den erhaltenen Bildern ist besonders die Darstellung Christi in der
Vorhölle interessant. Höchst originell, wenn auch etwas unbeholfen, ist die Bemalung
der Südwand des Chorraumes aus der Zeit um 1400. Hier sind in einer
oberen Zone Szenen aus der Kindheit Christi zu sehen, darunter der zwölfjährige
Jesus im Tempel mit den streitenden Schriftgelehrten. Darunter befinden sich,
durch ein später hereingebrochenes Fenster leider zerschnitten, Teile eines Jüngsten
Gerichtes.

Der Hauptschmuck der Kirche ist der Hochaltar, der jetzt von Fidelis Mar-
mon farbig renoviert wurde. Dieser Altar ist um die Mitte des 17. Jahrhunderts
entstanden und zeigt die für diese Zeit charakteristische Knorpelornamentik. Er
wurde mit Rücksicht auf drei wertvolle spätgotische Figuren entworfen, von
denen zwei, die Heiligen Petrus und Gallus rechts und links von den Säulen
des Mittelschreines und eine stehende Muttergottes in einer Nische des Aufsatzes
aufgestellt sind.

Pfarrkirche St. Martin in Hettingen

Die Hettinger Pfarrkirche, erbaut 1499, ist bis auf die barocke Turmbe-
krönung der einzige ganz erhaltene größere spätgotische Kirchenbau in Hohen-
zollern. Er empfängt seine besondere Prägung durch die gewölbte Taufkapelle,
die rechtwinklig an die Südseite des flachgedeckten Langhauses angebaut ist.

Abb. 8 Bei der notwendig gewordenen Erweiterung ergab sich als natürlichste Lösung
die Verlängerung nach Westen. Über die Problematik jeder Kirchenerweiterung
sind wir uns klar. Stets werden die vorhandenen Raumverhältnisse, und
oft zu ihrem Nachteil verändert. In Hettingen war das Langhaus im Verhältnis
zum Chorraum und zu der südlich angebauten Taufkapelle ziemlich kurz und
noch dazu durch zwei später angebrachte übereinanderliegende Emporen optisch
weiter verkürzt worden. Insofern war eine Erweiterung nach Westen vertretbar.
Sie bedingte den Abbruch der Westwand, der denkmalpflegerisch verantwortet
werden konnte, da sie mit Ausnahme eines gemalten Apostelkreuzes, das in
einer Kopie an anderer Stelle wieder angebracht wurde, keine wichtigen historischen
Bestandteile enthielt. Es bedingte aber auch den Abbruch des Turmes, der
vor der Westwand stand. Der Turm enthielt im Erdgeschoß eine gewölbte Eingangshalle
. Die Rippen und der Schlußstein wurden vorsichtig entfernt und bei
der in gleichen Maßen gehaltenen neuen Eingangshalle vor der neuen Westwand
wieder verwendet. Die Turmbekrönung der Barockzeit — ein achteckiges
Glockenhaus mit einer Kuppel — wurde in der gleichen Form an der gleichen
Stelle als eine Art Dachreiter wiederhergestellt. Damit bleibt, auch für den Blick


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