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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0211
Denkmalpflege in Hohenzollern von 1959 bis 1965

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von außen, in gewissem Sinn „die Kirche im Dorf. (Die Kirche steht übrigens
tatsächlich unmittelbar neben der früheren Stadtmauer im Bereich der älteren
Dorfanlage.) Es markiert sich die Nahtstelle des alten Baues und der Erweiterung
, und es ist ein allzu langer Dachfirst vermieden. Das Dach des gegenüber
dem Langhaus des Altbaues etwas verbreiterten Erweiterungstraktes wurde mit
alten Handstrichsteinen genau wie der Altbau gedeckt.

Der sehr reizvolle, reich ausgestattete Raum der alten Kirche war in den
ersten Jahren des zweiten Weltkrieges denkmalpflegerisch erneuert worden. Josef
Lorch legte die schöne Ausmalung des Chorgewölbes frei, außerdem deckte er in
der farbig wiederhergestellten Taufkapelle einen heiligen Martin zu Pferd mit
Bettler auf und darunter die Familie des damaligen Inhabers der Herrschaft
Gammertingen-Hettingen, Hans Kaspar von Bubenhofen, an den Wänden des
Langhauses und des Chors Weihekreuze mit den Halbfiguren der Apostel, die
Spruchbänder mit dem Glaubensbekenntnis halten. Die um 1500 entstandenen
Malereien dürften von einem der Brüder Strüb aus Veringenstadt („Meister von
Sigmaringen") stammen.

Es galt nun, die Schönheit des Innenraumes zu bewahren und den Erwei- A1,b-
terungsbau zwanglos dem Alten anzufügen. Zu diesem Zwecke erhielt das ganze
Langhaus einschließlich des Erweiterungsbaues eine in gleicher Breite durchlaufende
Holzdecke, die durch Leisten in rechteckige Felder geteilt ist. Die neue
Westempore, auf der die Orgel aufgestellt ist, erhielt eine Brüstung mit geschnitzten
Docken, die denen der alten Kommunionbank nachgebildet sind. Der alte
gemalte Kreuzweg und verschiedene wertvolle Holzskulpturen wurden an den
Wänden des Erweiterungsbaues angebracht.

Der Altbau der Kirche erhielt kürzlich einen neuen glatten hellgekalkten
Kellenputz. Der Erweiterungsbau wurde nach den Plänen des Oberbaurats
Schätzle, Vorstand des Erzbischöflichen Bauamts in Konstanz, ausgeführt, der
auch den Entwurf für den neuen Hochaltar lieferte. Die neue Holzdecke, eine
amboartige Kanzel rechts vom Chorbogen und den Orgelprospekt entwarf der
Landeskonservator. Die Neuaustönung der Kirche war dem Restaurator Josef
Lorch, Sigmaringen, übertragen.

Die Umgebung der Kirche wurde nach dem Entwurf des bekannten Gartenarchitekten
Valentien, Stuttgart-Schlachters, sehr reizvoll neugestaltet. In sie
fügt sich ein Haus für die kirchliche Jugend nach den Plänen der Architektin
Annemarie Leussing, Hechingen, harmonisch ein.

Pfarrkirche St. Georg in Silberatsweiter, Gemeinde Achberg.

Die Pfarrkirche in Silberatsweiler, ein mittelalterlicher, um 1730 umgestalteter
Bau, mußte erweitert werden. Er hat durch eine mäßige Verlängerung nach
Westen an Schönheit nichts eingebüßt. Der Erweiterungsbau machte die Neuaustönung
des Innenraumes mit seiner reichen barocken Ausstattung notwendig, die
dem Restaurator Lang aus Füssen übertragen war. An der Nordseite des Turmes
wurde eine hübsche Darstellung des heiligen Georg aus der Zeit um 1500 auf- Abb.
gedeckt, die ebenfalls von Lang konserviert wurde.


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