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Genzme:
Abb. 12 Johannes Ev. und Jakobus d. Ä. Diese Figuren waren vor einigen Jahrzehnten
verständnislos übermalt worden. Sie wurden von dem Tübinger Kunsthistoriker
und Restaurator Dr. Ingenhoff von dieser Obermalung befreit und in der Fassung
der Entstehungszeit wiederhergestellt. Die Figuren sind in der Barockzeit,
die den Wert der Plastiken offensichtlich zu schätzen wußte, in einen reichen
Altaraufbau sehr geschickt eingefügt worden.
Da die Haidkapelle auch von der Bundeswehr benutzt wird und ohnehin
einer Instandsetzung dringend bedurfte, so wurde sie mit deren finanzieller Unterstützung
denkmalpflegerisch erneuert. Der häßliche Außenputz wurde durch
einen glatten Kellenputz ersetzt. Im Innern wurden die Wände und die Decke
hell getönt. Dabei fanden sich in einigen Fensterlaibungen barocke Bemalungen,
die von Ingenhoff freigelegt und renoviert wurden. Es wurde ein neues Gestühl
beschafft und der Fußboden mit roten Ziegelplatten belegt. Der barocke
Altaraufsatz wurde von Fidelis Marmon in seiner ursprünglichen Farbigkeit
und Vergoldung wiederhergestellt und an die Chorrückwand versetzt. Dadurch
ist es möglich geworden, daß die Heilige Messe auch versus populum gefeiert
wird. Der alte Altartisch wurde ringsherum mit Sandsteinplatten verkleidet.
Kleinere Arbeiten
Zu den Kunstwerken der Pfarrkirche in Veringendorf gehört eine Ölberg-
gruppe aus Terrakotta, die der Zeit um 1500 angehört und in einem Anbau
über der Treppe zur Heizung ein verstecktes Dasein führte. Die sehr ausdrucksvollen
Figuren, der betende Christus und die schlafenden Jünger haben eine
würdige Unterkunft gefunden in einer gemauerten offenen Nische, die unter
dem vorkragenden Obergeschoß des alten schönen Pfarrhauses gegenüber dem
Chor der Kirche neu geschaffen wurde. Die Figuren wurden von Fidelis Marmon
stilgemäß instandgesetzt.
Die ölbergnische am Eingang zur Schloßkirche in Haigerloch wurde ausgebessert
, die Figuren aus der Zeit um 1500 von Kirchenmaier W. Lorch junior,
Sigmaringen, neu gefaßt, und das Dach erhielt eine neue Kupferdeckung.
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