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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0232
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Genzmer

aus Sigmaringen stammt und sich als eines der kostbarsten Stücke der Staatlichen
Sammlungen in Berlin befindet, einen würdigen Platz. Die Gruppe wird
flankiert von zwei neuen Fenstern aus farbigen Gläsern in Betoneinfassung, entworfen
und ausgeführt von der Glasmalereiwerkstatt Wilhelm Derix in Rottweil
. Zwei Wünsche bleiben noch offen: die Änderung des häßlichen Orgelprospektes
, auch mit dem Zwecke, Platz für kirchenmusikalische Veranstaltungen
zu gewinnen, und der Ersatz der wenig schönen Fenster im Chorraum durch
solche von hoher künstlerischer Qualität.

Evangelische Kapelle der Burg Hohenzollern

Das dritte in Hohenzollern stehende Kirchengebäude von Stüler, die evangelische
Kapelle der Burg Hohenzollern, gleichzeitig mit der Sigmaringer Kirche
errichtet, wurde im Sommer dieses Jahres im Äußern instandgesetzt. Es handelt
sich hauptsächlich um die Fialen mit ihren Krabben und Kreuzblumen, die zum
großen Teil verwittert waren und in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt
wurden. Am Eingang zur evangelischen Kapelle wurde das Aposteltor der
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin aus der Zeit um 1900 eingebaut, das
dem Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, der dem Gemeinderat der Kaiser-
Wilhelm-Gedächtniskirche angehört, zur Verfügung gestellt wurde. Der Spitzbogen
über dem Portal wurde durch ein Gitterwerk aus Bronze ausgefüllt, das
die Metallwerkstätte Riegerhaus in Mühlhofen bei Unteruhldingen am Bodensee
lieferte. Das schön gestaltete Portal bildet einen würdigen Eingang zu der
Kapelle, in der die Särge der Preußenkönige Friedrich Wilhelms L und Friedrichs
des Großen aufgestellt sind.

Hedinger Kirche in Sigmaringen

Die ehemalige Klosterkirche, erbaut 1680—82, Marienkapelle 1725 und 1746,
erweitert und umgebaut 1889, wird in ihrer Erscheinung hauptsächlich bestimmt
durch die Kuppel, die in den Formen der italienischen Renaissance von dem
Fürstlichen Baurat de Pay errichtet wurde. Der Kuppelbau enthält in seinem
Untergeschoß die fürstlich Hohenzollerische Grablege. Da dieses Mausoleum
keinen Platz mehr für weitere Särge aufweist, mußte eine Erweiterung vorgenommen
werden. Hierfür bot sich der ehemalige Kreuzgangflügel des Klostergebäudes
an, das zusammen mit der Kirche zu Ende des 17. Jahrhunderts erbaut
wurde, der Formensprache nach sicher von einem Vorarlberger Baumeister (Jo-
dokus Beer?). Der nach der Säkularisierung des Klosters für profane Zwecke
benutzte Kreuzgang wurde von dem Fürstlich Hohenzollerischen Hofbauamt in
seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt. An ihn rechtwinklig anstoßend ist
ein weiterer Flügel in den gleichen Formen erbaut worden, der den nach Westen
bis dahin offenen Hof abschließt und an dem die neuen Grabkammern liegen.
Dadurch ist ein stiller feierlicher Innenhof entstanden. An dem Schnittpunkt
der beiden Flügel wurde ein kleiner kapellenartiger Raum geschaffen. Als die
Arbeiten vor vier Jahren unter der tätigen Anteilnahme des Fürstenpaares
abgeschlossen waren, konnte niemand ahnen, daß beide so bald danach in diesem
Raum beigesetzt werden würden.


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