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Natale, Stemmler, Seigel

dem 16. bis 18. Jahrhundert und vereinzelt sogar aus dem Mittelalter. Die Verzeichnung
dieser umfangreichen und sowohl für die fürstliche Verwaltung als
auch für die Landesgeschichte überaus ergiebigen Bestände konnte Hebeisen infolge
seiner Doppelfunktion als Direktor der Sammlungen und des Archivs nicht
mehr in Angriff nehmen. Dieser Arbeit widmete sich in fast 20jähriger Dienstzeit
, zum Teil unter den durch den Krieg und seine Nachwirkungen erschwerten
Verhältnissen, der aus Inneringen stammende Dr. Johannes Maier. 1941 übernahm
er die Stelle eines Chordirektors an der Sigmaringer Stadtpfarrkirdie und
folgte zugleich dem 1940 verstorbenen Gustav Hebeisen im Amt des Fürstlichen
Archivars. Vor seiner Übernahme des Fürstlichen Archivs hatte er sich schon
mit seinen „Studien zur Geschichte der Marienantiphon Salve Regina" und
durch die Mitarbeit an der Herausgabe von Werken des Michael Praetorius
Anerkennung als Musikhistoriker verschafft. An wissenschaftliche Arbeit gewohnt,
widmete er sich mit Energie der Ordnungsarbeit. Neben seinem Doppelberut
redigierte er die „Hohenzollerischen Jahreshefte", hielt Vorträge und verfaßte
heimatgeschichtliche Arbeiten.

Johannes Maier hat bei seiner Verzeichnung der neu in das Archiv gelangten
Akten die Archivbestände streng nach der Herkunft geschieden bzw. noch vorhandene
Zusammenhänge belassen. Auf diese Weise sind nun die neueren Bestände
des Fürstlichen Archivs nach moderneren und besseren Grundsätzen geordnet
und zugänglich gemacht worden. Diese neuen, vor allem für die Fürstliche
Verwaltung wichtigen Bestände (F. H. Hofkammer, Hofverwaltung, Rent-
und Forstämter) bilden neben den alten historischen Beständen heute schon
nahezu die Hälfte des Gesamtinhalts des Archivs. Es entwickelt sich also (wie
auch die Staatsarchive) immer mehr von einer ursprünglich fast ausschließlich
der historischen Forschung dienenden Einrichtung auch zu einer den Erfordernissen
der Fürstlichen Verwaltung dienenden Institution.

Die Fortsetzung und Vollendung der von Johannes Maier (gest. 1960) begonnenen
Neuordnung des Fürstlichen Archivs, einer Neuordnung, die den Bedürfnissen
des Fürstlichen Hauses, der Fürstlichen Verwaltung und der Wissenschaft
entspricht, ist das vornehmste Ziel der gegenwärtigen Arbeiten im Fürstlichen
Archiv. Die Benützung dieses Archivs wie auch des Staatsarchivs, mit dem
eine enge und harmonische Zusammenarbeit besteht, ist in den vergangenen zehn
Jahren ständig gestiegen, ablesbar an der wachsenden Zahl neuer und guter Arbeiten
zur hohenzollerischen Geschichte. Ermöglicht werden diese zum Teil umfangreichen
Arbeiten durch die Umsicht und die großzügige Unterstützung, die
Fürst Friedrich Wilhelm von Hohenzollern als Archivherr und seine Hofkammer
dem Fürstlichen Archiv gewähren im Bewußtsein der Verantwortung für die
sachgerechte Pflege und Erschließung des Archivgutes, das zugleich ein Stück
Uberlieferung schwäbischer und auch deutscher Geschichte ist.


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