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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0295
Zur Geschichte des Feuerlöschwesens in Krauchenwies

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eine der ersten des Oberamtsbezirks im Mai 1865 gegründet und gab sich unter
dem 21. Juli 1865 als ein „Verein von Freiwilligen" Statuten, die von Gemeinderat
und Oberamt genehmigt wurden. Nach § 1 der Statuten verpflichtete sie sich,
„bei Feuersgefahr das Leben und Eigentum der Einwohner des Orts Krauchenwies
sowie der umliegenden Ortschaften nach Kräften zu schützen".

An der Spitze der Feuerwehr stand der dem Gemeinderat verantwortliche
Kommandant, der sich seit 1878 Hauptmann nannte. Im Dienst war er durch
einen weißen Helmbusch gekennzeichnet. Bei der Brandbekämpfung erteilte er
seine Befehle durch die von einem Hornisten geblasenen Signale. Sein Stellvertreter
war der durch einen roten Helmbusch gekennzeichnete Adjutant, der bei
einem Brand die Geräte ausgab. Nach den Statuten und dem zugehörigen Reglement
wurden die Feuerwehrmänner in drei Gruppen, die Spritzenmannschaft,
die Steiger- und Rettungsmannschaft und die Butten-, Feuerleitern- und Feuer-
hakenmannschaft eingeteilt. Außerdem wurden Feuerreiter im voraus bestimmt.
Die Spritzenmannschaft bestand aus zwei Spritzenmeistern, einer Bedienungsund
einer Reservemannschaft. Den Befehl über die ganze Mannschaft hatte der
1. Spritzenmeister, der auch mit der Instandhaltung der Spritze beauftragt war.
In Brandfällen durfte er ohne Ablösung durch den 2. Spritzenmeister die Feuerspritze
nicht verlassen, bis diese wieder an ihrem Aufbewahrungsort stand. Die
Steiger- und Rettungsmannschaft stand unter dem Befehl des 1. Obersteigers und
hatte die Lösch- und Rettungsarbeiten durchzuführen. Die Butten-, Feuerleitern-
und Feuerhakenmannschaft zerfiel in zwei Abteilungen. Die Leitern- und Feuerhakenmannschaft
hatte beim ersten Feuersignal die großen Leitern und Feuerhaken
zum Brandplatz zu schaffen, die aus sechs Buttenträgern und dem Handspritzenmann
bestehende Buttenmannschaft aber mußte die große Spritze und
auf Weisung auch die Handspritze mit Wasser versehen. An diesem war in
Krauchenwies kein Mangel. Schon im 16. Jahrhundert gab es im Dorf drei
Hauptbrunnen, den oberen, den mittleren und den unteren Brunnen, und dazu
noch den Ortsbach, aus dem sich die neue Feuerspritze durch einen Saugschlauch
selbst mit Wasser versorgen konnte.

Durch eine Lokalpolizeiverordnung vom 26. Februar 1866 wurde eine allgemeine
Feuerlöschordnung eingeführt, nach der bei einer Feuersbrunst im Dorf die
männlichen Einwohner, ob Bürger oder Nichtbürger, im Notfall sogar die erwachsenen
Mädchen und Mägde zur Hilfeleistung verpflichtet waren. Ein Vergleich
zwischen Statuten, Reglement und dieser Löschordnung zeigt, daß die von
der Verteilung der Aufgaben abhängige Gliederung der Feuerwehr noch keine
endgültige war.

Der Kommandant, sein Stellvertreter, die Spritzenmeister und die Obersteiger
oder, wie man sie später nannte, die Chargierten wurden von der ganzen Mannschaft
gewählt. Der erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, die sich wohl
von Anfang an vorwiegend aus Handwerkern zusammensetzte, war der Bürgermeister
und Maurer Franz Josef Vogler. Sein Stellvertreter und erster Nachfolger
war Anton Stöckle. Die erste Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr verpflichtete
sich vom 1. Januar 1866 ab auf drei Jahre. 1868 bestand die Feuerwehr aus
40 Mann, zu denen vielleicht auch die Feuerreiter zählten.

Die neue Feuerspritze wurde von der Firma Carl Blersch in Überlingen
geliefert und durch den Bauer Xaver Stecher am 23. Februar 1866 dort abgeholt.

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