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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0297
Zur Geschichte des Feuerlöschwesens in Krauchenwies

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bei einem auswärtigen Brand und Sturmgeläute mit allen Glocken bei einem
Waldbrand.

Im neuen Jahrhundert traten zunächst keine großen Veränderungen ein, auch
nicht durch die Polizeiverordnung, betr. das Feuerlöschwesen in den Hohenzol-
lernschen Landen, vom 27. April 1907. Diese ersetzte jene vom 27. Oktober 1883
und galt für alle Gemeinden des Regierungsbezirks Sigmaringen, deren Feuerlöschwesen
nicht durch Ortsstatut geregelt war. Die Verfassung der Freiwilligen
Feuerwehr blieb im wesentlichen dieselbe. Alle drei Jahre wurden die Chargierten,
zu denen auch der Schriftführer und Kassier gehörte, gewählt. Die Mannschaft
hatte 1905 eine Stärke von 32 Mann. Im Februar 1908 wurde als Nachfolger
von Augustin Holzmann der bisherige Schriftführer und Kassier August Pfister
zum Kommandanten gewählt.

Ein freudiges Ereignis war das Fest der Fahnenweihe am 8. Oktober 1911,
an dem achtzehn auswärtige Feuerwehren teilnahmen. Nach fast fünfzigjährigem
Bestehen hatte sich die Feuerwehr ein schönes Panier gegeben. Die prächtig verzierte
Fahne, die nach einem Entwurf des Malermeisters Edmund Lutz im Kloster
Habsthal angefertigt wurde, zeigt auf der einen Seite St. Florian, den Schutzheiligen
gegen Feuersbrunst, auf der anderen in einem Schild den einst sprichwörtlich
gewesenen neunröhrigen Krauchenwieser Brunnen und einen Kranich.
Zum ersten Fähnrich wurde Alfons Mutscheler gewählt. Bis heute ist bei kirchlichen
und weltlichen Festen im Dorf, an denen sich die Feuerwehr beteiligt, auch
die Fahne dabei als Zeichen der Verbundenheit zwischen Feuerwehr und
Gemeinde.

Von 1914 ab konnte die neue Hochdruck-Wasserleitung für Löschzwecke
benutzt werden, was ein großer Fortschritt war. Einen Rückschlag aber brachte
der Erste Weltkrieg. Die jungen Feuerwehrleute rückten ins Feld, so daß in
den Jahren 1915 und 1916 nurmehr zehn aktive Wehrmänner zu Hause waren.
Da sprangen die alten, aus der Wehr längst ausgeschiedenen Männer ein und
taten notwendigen Dienst wie zuvor. Nach dem Krieg wurde eine fahrbare Leiter
angeschafft, die man am Bezirksfeuerwehrtag im März 1921 vorführen wollte.
Nach der Inflation, die eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zur Folge hatte,
trat Kommandant Pfister im Februar 1924 zurück. An seiner Stelle wurde sein
bisheriger langjähriger Adjutant Maurermeister und Bauunternehmer Josef Lutz
zum Feuerwehrhauptmann gewählt.

Lutz setzte sich tatkräftig für die Förderung des Feuerlöschwesens inner-
und außerhalb der Gemeinde ein. Er war Ausschußmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes
und seit 1930 auch Vorstandsmitglied des Hohenzollerischen Landes-
feuerwehrverbandes. Auf sein Betreiben schlössen sich im Jahre 1933 die Gemeinden
Krauchenwies, Ablach, Bittelschieß, Glashütte, Kappel, Otterswang,
Ettisweiler, Hausen am Andelbach, Habsthal, Rosna und Rulfingen zu einem
Motorspritzenverband mit dem Sitz in Krauchenwies zusammen. Es wurde ein
Löschzug mit zehn Mann aus der Krauchenwieser Feuerwehr gebildet, der im
Brandfall durch eine Weckerlinie alarmiert wurde und mit seiner Motorspritze
und einem Mannschaftskraftwagen auch der entlegensten Verbandsgemeinde rasch
zu Hilfe kommen konnte. Löschzugführer war Wagnermeister Albert Ruprecht.

Inzwischen war eine neue Zeit angebrochen, in der es keine Feuerreiter mehr
gab, die Sturmglocken durch die Sirenen abgelöst wurden und die freiwilligen


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