Freiburger historische Bestände - digital

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Blessing

5. Die wirtschaftliche Lage der Kapelle

Das Einkommen der Kapelle war sehr bescheiden. Es setzte sich aus sechs
Beträgen zusammen und ergab im Jahr 3 Pfund Haller.

Ausdrücklich als Eigengut werden nur l1/* Mannsmad Wiesen (Hans Huser)
genannt. Als weiteres Eigengut darf die Wiese zu Trochtelfingen angesehen werden
(Peter Arnolt), da kein Ablösungsvermerk eingetragen ist.

1516 gelang die Erwerbung des Besitzes, den 1486 Cunrad Käs innehatte,
doch mußte daraus noch ein Zins an die Stettener Frühmesse bezahlt werden.

Aller übrige Besitz konnte abgelöst werden, wie dies 1500/1501 mit „Hann-
sen frechen gut" geschah.

Der Zinsfuß betrug bei allen Gütern 5°/o, was dem Brauch um 1500 entsprach
. Die Gült wurde in Haller entrichtet. Als weitere Währung wird der
Gulden genannt. Aus dieser Nennung kann das Verhältnis zwischen Haller und
Gulden für das Jahr 1486 errechnet werden. Der Betrag von 8 Gulden verzinste
sich mit 12 Schilling Haller. Wenn auch hier der Zinsfuß 5% betrug,
entsprachen 8 Gulden 12 Pfund Haller, d. h. einem Gulden entsprachen 1 Pfund
10 Schilling Haller. Der Zinstag war, soweit erwähnt, der Martinstag (11. Nov.).

6. Der Rodel als Beitrag zur Ortsgeschichte

Die Lage der Kapelle wird durch zwei Güterbeschreibungen weitgehend
bestimmt: „das mannßmad by der Cappel stovsset ain halb an die Stravß Vnd
anderthalb an den fürt" und „zwayen Jucharten Ackers ligent by der Cappel
Vnd streckend gen guckenloch abhin".

Die „stravß" ist der alte Heerweg, der von Stetten kommend Laudiert abwärts
führt. An Stelle der Furt ist heute eine Brücke, die die beiden Ortsteile

Itoom