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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1966/0088
Natale

Dies läßt vermuten, daß Eitelfriedrich nach dem Erwerb der unmittelbar an
seine Stammgrafschaft angrenzenden Herrschaft Haigerloch sich doch nicht am Ziel
seiner Wünsche sah. Wenigstens vorübergehend spielte er mit dem Gedanken, sie
wieder aufzugeben. Daß die Herrschaft damals bei Hohenzollern blieb, ist somit
nicht dem Zollerngrafen zu verdanken, sondern der Hartnäckigkeit des Königs
Maximilian zuzuschreiben, der das 1497 Erworbene nicht mehr aus der Hand zu
geben gedachte.

Wenn Eitelfriedrich 1497 einen ungewöhnlich vorteilhaften Tausch gemacht
hätte, wäre er ein Jahr später kaum bereit gewesen, ihn rückgängig zu machen. Und
wenn umgekehrt Maximilian wirklich übervorteilt worden wäre, hätte er sich
schwerlich die Gelegenheit entgehen lassen, das schlechte Geschäft zu annullieren.

Noch mehr als eineinhalb Jahrhunderte später wird auf diesen Tausch Bezug genommen
: In einem zu Innsbruck ausgefertigten Schreiben vom 20. März 1664 *•*
erinnern Präsident und Kammerräte der oberösterreichischen Lande auf Befehl des
Erzherzogs Sigmund Franz den Fürsten Meinrad zu Hohenzollern-Sigmaringen an
die Zahlung des Stabgeldes von 19 fl 34 kr, das wegen der vertauschten Herrschaften
Haigerloch und Rhäzüns von alters her zu entrichten sei.

Für Haigerloch selbst mag es ein Glücksfall gewesen sein, daß es bei dem 1497
erfolgten Tausch geblieben ist. Denn es waren die Grafen und späteren Fürsten von
Hohenzollern, die im 17. und 18. Jahrhundert Haigerloch mit beachtenswerten
Werken der Architektur, Plastik und Malerei bereicherten und damit die kleine,
idyllisch gelegene Stadt des Eyachtals zu einer Kunststätte machten, welche sich
- auch dank einer beispielhaften Denkmalpflege - einer stetig steigenden Beliebtheit
erfreut "5.

Seine letzte Ursache hat dies alles im Tausch von 1497, und es kann daher keine
befriedigende Geschichte von Stadt und Herrschaft Haigerloch geben, in der nicht
auch über die Herrschaft Rhäzüns gesprochen wird. Die Geschichte dieser Bündner
Herrschaft ist, soweit sie von den Zollern bestimmt wurde, Teil der zollerischen
Landesgeschichte.

,M Regest 105

*** Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auf den von Hermann Zöhrlaut und Dekan Mar-
quard Guide, Haigerloch, herausgegebenen prachtvollen Bildband „Haigerloch" (Haigerloch 1965;
besprochen von Walter Kaufhold in Zeitschrift für Hohenz. Geschichte 1 (1965) S. 328 f.) und
auf den von M. Guide veröffentlichten Bildband „Der Hochaltar der Schloßkirche zu Haigerloch"
(Haigerloch 1966; vgl. die Besprechung in diesem Zeitschriftband).

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