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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0021
PHILIPP FILTZINGER

Die römische Straßenstation bei Sigmaringen

Ein Ausgrabungsbericht

Zum besseren Verständnis der Forschungsprobleme an der oberen Donau sei es
erlaubt, einige Bemerkungen zur römischen Besetzungsgeschichte Oberschwabens
vorauszuschicken.

Oberschwaben geriet in den Machtbereich Roms, als zu Ende des 1. Jahrhunderts
v. Chr. eine Ausgangsbasis für den Krieg gegen Germanien geschaffen werden
mußte. So ist die Unterwerfung der in den Alpen und im Alpenvorland wohnenden
Räter und Vindeliker im Sommer 15 v. Chr. und die Anlage einer Legionsfestung
in Augsburg/Oberhausen (vermutlich für 2 Legionen) zu verstehen. Von
dieser Legionsfestung sollte der Angriff von Süden über die Donau gegen Germanien
vorgetragen werden. Dem Kommandanten der beiden Augsburger Legionen
unterstand die gesamte Verwaltung des neu eroberten rätisch-vindelikischen Gebietes
, der Alpen und des Alpenvorlandes.

Die im Jahre 12 v. Chr. vom Rhein aus beginnende Offensive in das rechtsrheinische
Germanien endete mit der Varuskatastrophe. Im Herbst 9 n. Chr. vernichteten
die Germanen unter Arminius im Teutoburger Wald eine ganze Heeresgruppe
(„exercitus inferior": 3 Legionen, 3 Alen und 6 Kohorten, etwa 25 000
Mann), als diese unter dem Oberbefehl des Legaten Publius Quinctilius Varus von
einem gemeinsamen Sommerlager an der Weser zu ihren Winterlagern an den Rhein
zurückmarschierte. Damals ging das gesamte rechtsrheinische Gebiet wieder an die
Germanen verloren. An dieser Tatsache änderten auch nichts die Feldzüge des
Germanicus in den Jahren 14-16 n. Chr., so daß Tiberius schließlich den Germani-
cus im Jahre 16 n. Chr. vom germanischen Kriegsschauplatz abberief und damit
endgültig auf die Eroberung Gennaniens verzichtete. Der Rhein wurde wieder, wie
zur Zeit Caesars, die Nordostgrenze des römischen Imperiums gegen das freie Germanien
.

Bei dieser Umgliederung zur Defensive 16/17 n. Chr. wurde die Legionsfestung
Augsburg/Oberhausen nach Vindonissa in die Nordschweiz zurückgenommen und
etwa zur gleichen Zeit in Bregenz, Kempten, auf dem Auerberg (Kr. Schongau),
Lorenzberg bei Epfach (Kr. Schongau) und Gauting (Kr. Starnberg) Militärstationen
zum Schutze der römischen Straße am Alpenrand gegründet.

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