Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0025
Römische Straßenstation

führende römische Verbindungsstraße von der Donau zum Rhein8 in 694 m Höhe
den Schwarzwaldpaß erreicht. Von der statio Brandsteig hat man - ähnlich wie von
dem südlichen Hochufer der Donau bei Sigmaringen - einen weiten Ausblick in das
von der römischen Straße benutzte Kinzigtal und hin bis zur Schwäbischen Alb. Die
Straßenstation Brandsteig besteht aus 2 Gebäuden. Diese haben etwa den gleichen
Grundriß wie die bei Sigmaringen ausgegrabenen: Gebäude B auf dem Brandsteig
gleicht dem Sigmaringer Gebäude I und Gebäude C dem Gebäude II. Eine in der
statio Brandsteig gefundene Inschrift * nennt den Centurionen Quintus Antonius
Silo, der, in den 90er Jahren des 1. Jahrhunderts n. Chr. von der in Mainz stationierten
Legio XXII Pia Fidelis Domitiana zum Wachdienst in die Straßenstation
abkommandiert, damals der Abnoba, Schutzgöttin des Schwarzwaldes, einen Weihestein
hat aufstellen lassen. Von allen anderen Straßenstationen in Baden-Württemberg
sind bis jetzt nur Inschriften bekannt geworden10, keine einzige ist ausgegraben
.

Nach dem bis jetzt vorliegenden archäologischen Befund 11 hat es den Anschein,
als läge den Straßenstationen möglicherweise ein bestimmter Bautypus - ähnlich
etwa den Principia der Kastelle - zugrunde: 1. ein kleineres rechteckiges Gebäude
und 2. ein etwas größeres Gebäude mit Innenhof und rückwärtigen, sowie seitlichen
Räumen. Es wird künftig u. a. Aufgabe der provinzialrömischen Forschung
in Baden-Württemberg sein, Anlage und Entwicklung der Straßenstationen zu studieren
. Dabei dürfen Aufschlüsse über die Geschichte der römischen Verkehrswege,
sowie eine verfeinerte Chronologie des römischen Straßennetzes im Limesgebiet erwartet
werden. Darüber hinaus werden in diesem Zusammenhang Handel und Verkehr
betreffende wirtschaftsgeschichtliche Fragen zu erörtern sein.

Funde der Grabung 1963/64

GEBÄUDE I Nr. 1-34

1. R a u m D (Inv. R 65,46) Nr. 1-4

1. 16 Bruchstücke eines zylindrischen Bechers (Abb. 8,8) aus Lavezstein. Außen
Zonen mit jeweils 4 umlaufenden Rillen.

2. 44 Denare, siehe S. 26 ff. (Taf. 7-10).

3. 2 Eisenhaken (Abb. 8,2.3).

4. 55 geschmiedete Eisennägel, vgl. Nr. 17.

2. R a u m E, Heizraum (Inv. R 65,45) Nr. 5-11
Terra Sigillata

Schüssel Drag. 37

5. 7 Randbruchstücke (Abb. 6, 1-4).

8 ORL. A. Str. 11 (1935) 26 f.

9 CIL XIII 6357. — F. Haug-Sixt, Die römischen Inschriften und Bildwerke Württembergs2
(Stuttgart 1914) 177 Nr. 100.

10 Fr. Hertlein, Die Römer in Württemberg 1 (Stuttgart 1928) 142 ff.

11 Der Ausgrabungsplan der Straßenstation Petinesca Studenberg südlich von Biel [F. Staehelin,
Die Schweiz in römischer Zeit» (Basel 1948) 351 Abb. 73 und ASA 8, 1906 Plan nach S. 22] ist
ein Ruinenplan, der aber dennoch den Typus: Innenhof mit rückwärtigen und seitlichen Räumen
erkennen läßt. - Vgl. R. Egger, österreichische Jahreshefte 27, 1931 Beibl. 198 Abb. 95 'Postgebäude
in Noreia'.

23


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0025