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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0063
B Die Burg, besonders der Militärbau,
und die Männer des Aufbaues

Burg Hohenzollern

Nachdem der König von Preußen die Wiederherstellung der Burg Hohenzollern
befohlen hatte, ergingen am 22. August 1850 durch das Kriegsministerium in
Berlin die näheren Bestimmungen dazu.

„Die bauliche Herstellung der Burg Hohenzollern soll in militärischer Beziehung
den Zweck haben, einen festen Posten zu gewinnen, der in Zeiten der Unruhe
einen vollständig gesicherten Aufenthalt, ein Refugium - und in einer zeitweiligen
Besatzung das Mittel darbietet, von hier aus einen Einfluß auf die Fürstenthümer
auszuüben. Es liegt also nicht in der Absicht, die Burg im Charakter einer Festung
herzustellen, die den Feind zur Belagerung auffordert und solche ehrenvoll zu bestehen
vermag; man wird daher auf Defensions-Kasematten, bombensichere Unterkunftsräume
für eine Besatzung und die Erfordernisse der Ausrüstung verzichten
können. Dem ausschließlich militärischen Bedürfnisse in obigem Sinne, also ohne
Rücksicht auf Belagerung und Bombardement, wird demnach durch

a) die Herstellung der äußeren Enceinte,

b) die Anlage einer gesicherten Auffahrt mit gleichmäßiger Steigung bis zum oberen
Burghofe,

c) die Beschaffung einer gewöhnlichen Friedensunterkunft für etwa 150 Mann
vollständig Genüge geleistet." 84

Der Königlich Preußische Ingenieur-Oberst v. Prittwitz wurde mit der oberen
Bauleitung beauftragt, und am 6. September 1850 begannen daraufhin die Bauarbeiten
unter der örtlichen Bauführung des Ingenieur-Lieutenants Blankenburg.

„Die Burg selbst, welche nach den Worten König Friedrich Wilhelms IV. dem
Lande eine Zierde und ein Schutz sein sollte, liegt südlich von Hechingen auf einem
frei vorspringenden, steil abfallenden Kalksteinkegel, einem nordwestlichen Vorsprung
der schwäbischen Alp, dessen Gipfel ein Fußgänger von Hechingen bequem
in IV4 Stunden erreicht, 2663 Fuß über dem Meer, 900 Fuß über Hechingen. Die
vortrefflich angelegte, theilweise durch den Felsen gesprengte Straße steigt allmälig
um den kahlen Bergkegel herum. Auf demselben erhebt sich das prächtige, feste
Königsschloß, welches Seine Majestät König Friedrich Wilhelm IV. von 1850 bis
1855 durch den genialen Hauptmann im Ingenieur-Korps, Blankenburg, aufführen
ließ - den architektonischen Theil nach Stülers Plänen, den militärischen nach Angaben
des Generals v. Prittwitz, ein durch die Kühnheit des Entwurfes sowie durch
das Großartige seines Baues und seiner Lage gleich ausgezeichnetes Werk." 25

Blankenburg gehörte als Seconde-Lieutenant der 3. Ingenieur-Inspektion an und
war zum „Fortifikations-Dienst" nach Wesel abgestellt **. Von dort aus wurde er
1850 nach Hechingen kommandiert. Er erhielt, zum Premier-Lieutenant befördert,

24 StASi, Ho 1-46, Paket 1, A 6, V. Bd. A Nr. 6, Die Wiedererbauung der Burg Hohenzollern usw.,
Nr. 3 Abschrift der Grundsteinlegungsurkunde vom 23. 9. 1850.

25 v. Besser, Geschichte des Garde-Schützen-Bataillons während der ersten 75 Jahre seines Bestehens
, Berlin 1889, S. 54.

28 Dies und die folgenden militärischen Angaben über Blankenburg und seine Nachfolger, soweit
nichts anderes vermerkt, nach den einschlägigen Ranglisten und Militär-Wochenblättern.

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