Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0065
Burg Hohenzollern

Festungsbaudirektor von Posen Verdienste erworben und konnte von Ulm aus verhältnismäßig
leicht am Bau der Burg Hohenzollern mitwirken bzw. die Oberaufsicht
führen81. Er wurde am 8. Mai 1849 Oberst und am 19. November 1850 als
Inspekteur der 1. Ingenieur-Inspektion nach Berlin versetzt. Es konnte nicht einwandfrei
geklärt werden, ob er die Oberleitung des Militärbaues auf der Burg beibehielt
. Mit Sicherheit war aber die zuständige 5. Festungs-Inspektion in Koblenz
unter Oberst im Ingenieurkorps Kühne eingeschaltet und mit der Bauaufsicht betraut
. In einem Schreiben des Kriegsministeriums, Berlin 26. Dezember 1851, wurde
ausdrücklich Bezug genommen auf einen Bericht „des mit der oberen Leitung des
Zollerbaus beauftragten Festungs-Inspekteurs Oberst-Lieutenant Kühne"." Dazu
muß gesagt werden, daß die Hohenzollernschen Lande zwar unmittelbar der Regierung
in Berlin unterstanden, daß aber die militärischen Angelegenheiten durch das
Generalkommando des VIII. Armeekorps in Koblenz unmittelbar bzw. - soweit
zivile Belange, z. B. bei einer Mobilmachung, berührt wurden - über den Oberpräsidenten
der Rheinprovinz geregelt wurden. Infolgedessen unterstanden der
Festungsbau und später die Unterhaltung der Befestigungsanlagen der 5. Festungs-
Inspektion in Koblenz. Kühne wurde am 20. März 1856 mit dem Charakter als
Generalmajor verabschiedet. Es folgte ihm in der Stellung als Inspekteur der Ingenieur
-Oberst Gaertner, der 1858 verabschiedet wurde.

Auch über den Bau der Burg äußerte sich die bereits genannte Geschichte des
Garde-Schützen-Bataillons:

„Uber die Zugbrücke gelangt man in das [Adler-]Thor, wo in ebenso sinnreicher
als kühner Anlage auf einer sehr geringen Grundfläche drei kunstvolle Serpentinen
und ein Rampenthurm mit darinliegendem kreisförmig ansteigendem Tunnel
zu dem 100 Fuß höher gelegenen oberen Burghof führen. Ein nach altem Grundriß
erbautes, mit Basteien und Eckthürmchen versehenes Siebeneck krönt mit 50 bis
60 Fuß hohen Mauern den überall steil abfallenden Felskegel, dessen äußerer Befestigungslinie
die Umzüge der Auffahrtsanlagen als Vorwerke dienen.

Hierauf erhebt sich in drei Flügeln das eigentliche Schloß mit fünf Thürmen, von
denen zwei nahe an 200 Fuß über dem Hof der niederen Befestigung empor-

31 Auch die Ruine Stolzenfels am Rhein, ein Geschenk der Stadt Koblenz an den Kronprinzen und
späteren König Friedrich Wilhelm IV., wurde unter Leitung eines Ingenieur-Offiziers, des Garnisonbaudirektors
in Koblenz Ingenieur-Hauptmann Schnitzler, von 1836—42 wiederaufgebaut. „Die
Projekte für diesen interessanten Bau rührten zwar theilweise von Schinkel her; indessen kann
Schnitzler wesentliche Verdienste dabei in Anspruch nehmen — unterstützt vom Hauptmann Naumann
und Lieutenant v. Rappard —, welche nach Beendigung des Schloßbaues ihre Anerkennung in
einem Auftrage des Königs fanden, auch den Herstellungsbau der Basilika zu Trier zu leiten."
(v. Bonin, Geschichte des Ingenieurkorps und der Pioniere in Preußen, 2. Theil. Von 1812 bis zur
Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, Berlin 1878, S. 208.) Danach — S. 298 ff., Beilage 59,
Namentliches Verzeichnis der von 1810 bis 1850 in preußischen Diensten gestandenen und bis in
die Charge der Stabsoffiziere gelangten Ingenieur-Offiziere — auch zusätzliche Personalien der
genannten Ingenieur-Offiziere.

» StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. V, E Nr. 241, Vol. I; ferner: Coster, a. a. O., S. 40, u. v. Priesdorff,
a. a. O., Bd. 6, Nr. 2038. Die Festungsinspektion, die für die Festungen Koblenz und Saarlouis
sowie für die Bundesfestungen Mainz und Luxemburg zuständig war, unterstand ihrerseits
der 3. Ingenieur-Inspektion in Koblenz mit Generalmajor Fischer als Inspekteur (1855/57). Erstmals
im Armee-Verordnungs-Blatt (abgekürzt: AVBlatt), 2. Jg., Berlin 1868, Nr. 3 v. 21. 1. 1868,
S. 45 f., findet man diese Unterstellung der Burg Hohenzollern auch „amtlich" ausgesprochen.
Seitdem wurde sie auch in den Ranglisten von 1868—1872 im Zuständigkeitsbereich der 5. Festungs-
Inspektion aufgeführt; vgl. S. 84/85 und Anm. 113.

63


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0065