Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0068
von Lindeiner-Wildau

keiten errichtet werden durften M. Eine Kommission aus Vertretern der Regierung,
der fürstlichen Hofkammer und der Bauleitung, in diesem Falle Premier-Lieutenant
Blankenburg, führten die befohlene Absteckung und Versteinung durch, worüber
am 13. November 1854 die entsprechende Verhandlung aufgesetzt wurde. Die
Steine der äußeren Rayon-Grenze, an der südlichen Seite der Fahrstraße anfangend,
trugen die Bezeichnung: R - G (Rayon-Grenze) und römische Zahlen von I bis IX.
Die innere Rayon-Linie wurde mit gleichen Steinen gekennzeichnet, deren Inschrift
aber lautete: I - R - L (Innere Rayon-Linie) und dazu arabische Ziffern 1 bis 9 40.

Nach dem Weggang des Ingenieur-Hauptmanns Hindorf ging die gesamte Bauleitung
, also sowohl die militärische wie die zivile, an den Hofbaumeister Reinhold
Persius über. Er traf erstmals am 28. Mai 1864 in Hechingen ein41. Der Architekt
der Burg, Oberhofbaurat Friedrich August Stüler (1800-1865), war einer der besten
Schüler Karl Friedrich Schinkels (1781-1841). Er erlebte ebenso wie sein königlicher
Bauherr, König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861), die Fertigstellung der
Burg nicht mehr, deren Grundsteinlegung am 25. September 1850 und Einweihung
am 3. Oktober 1867 durch Prinz Wilhelm bzw. König Wilhelm I. von Preußen erfolgten
. An Stelle seines Vaters konnte aber der Sohn Arnold Stüler noch letzte
Hand bei der Fertigstellung der Burg anlegen. Er meldete als Bauführer am 27. Mai
1867 sein Eintreffen auf der Burg an die Regierung zu Sigmaringen42. Nach dem
Tode des Geheimen Oberbaurates Stüler am 18. März 1865 wurde Graf Stillfried,
der bereits Vorsitzender der Baukommission war4S, durch Allerhöchste Cabinets-
Ordre vom 23. Mai 1865 mit der alleinigen Leitung des Schloßbaues betraut.

3» Das „Regulativ über das Verfahren bei baulichen Anlagen oder sonstigen Veränderungen der Erdoberfläche
innerhalb der nächsten Umgebungen der Festungen vom 10. September 1828" (Rayon-
Regulativ) kannte insgesamt drei Rayon-Linien und Rayon-Bezirke. Zum ersten gehörten alle
Grundstücke bis 800, zum zweiten bis 1300 und zum dritten bis 1800 Schritt, von den Werken aus
geredinet. Für die Burg Hohenzollern war also eine Sonderregelung getroffen worden. (Vgl.
Anton, Gesetz-Sammlung für die Preußischen Staaten, Magdeburg 1854, S. 219—226, und „Das
Preußische Rayongesetz" in: Archiv für die Offiziere der Königlich Preußischen Artillerie- und
Ingenieur-Corps, 26. Jg., 51. Bd., Berlin 1862, S. 30-39.)

40 StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. V, E Nr. 241, Vol. Ii A.C.O., Potsdam 20. 4. 1854 (Copia vidi-
mata), Kriegsministerium — Allgemeines Departement, Berlin 16. 8. 1854, und Verhandlung über
Absteckung und Versteinung des Rayon-Bereichs für Burg Hohenzollern 13. 11. 1854.

41 Hohenzollernsches Wochenblatt (abgekürzt: HoWoBl), Nr. 67, Hechingen 31. 5. 1864, S. 265;
Genzmer, a.a.O., S. 38; Granier, Die Aquarell-Sammlung Kaiser Wilhelms I., II. Teil, S. 69
(in: Hohenzollern-Jahrbuch, 13. Jg., Berlin-Leipzig 1909, S. 57 ff.), u. Graf Stillfried, a.a.O.,
S. 24. Genzmer gibt irrtümlich Persius den Vornamen „Ludwig" und bezeichnet ihn als Schinkel-
Schüler, während Granier ihn sogar „Friedrich-Ludwig Persius" nennt, der nach dem Tode von
Stüler die Fertigstellung der Burg leitete. Reinhold Persius lebte von 1835 bis 1912, war ein Sohn
des 1845 verstorbenen Kgl. Oberbaurates Ludwig Persius und legte am 12. 3.1853 die Reifeprüfung
ab. Er kann also kein Schinkel-Schüler gewesen sein, da Schinkel bereits 1841 gestorben war. (Die
Angaben über Reinhold Persius verdankt der Bearbeiter einer ausführlichen Mitteilung des Deutschen
Zentralarchivs, Abteilung Merseburg, v. 29. 8. 1966, das sich dabei auf die dort vorhandenen
Aktenbestände des ehemaligen preußischen Kultusministeriums stützte, darunter auch die Personalakten
Persius.)

42 StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. V, E Nr. 241, Vol. I: Eigenhändiges Schreiben Arnold Stülers, Burg
Hohenzollern 27. 5. 1867.

48 StASi, Ho 235 P, V A Nr. 5, eigenhändiges Schreiben des Grafen Stillfried, Berlin 23. 5. 1865.

66


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0068