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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0073
Burg Hohenzollern

4 Uhr zwei Artilleristen als Vorkommando und am 2. Januar 11 Uhr vormittags
43 Artilleristen angekommen wären. Beide Gruppen gingen jeweils am nächsten Tag
nach Gammertingen weiter5'.

Es möge zeitlich vorweggenommen werden, daß das Kriegsministerium in Berlin
am 2. März 1857 an das Generalkommando des VIII. Armeekorps in Koblenz,
dem die Burgbesatzung unterstand, ein Schreiben richtete des Inhalts, daß das
Großherzogtum Baden über Durchmärsche preußischer Truppen „aus den Hohen-
zollerischen Landen" ohne vorherige Anmeldung Klage geführt hätte M. Es sollten
am 31. Dezember 1856 2 Offiziere und 43 Mann und am 1. Januar 1857 8 Mann
in der Großherzoglichen Amtsstadt Stockach sich einquartiert und die entstandenen
Einquartierungskosten nicht bezahlt haben. Darauf konnte der Kommandant der
Burg, Hauptmann v. Hertzberg, am 12. März melden, daß keine preußischen Truppen
von Hohenzollern kommend in das badische Land einmarschiert wären. Vielmehr
handelte es sich um „die in Folge der Allerhöchst befohlenen artilleristischen
Ausrüstung der Burg Hohenzollern nach derselben detachirten Abtheilungen des
8ten Artillerie-Regiments und der 8ten Pionier-Abtheilung."Die auf die Burg
zusätzlich kommandierten Offiziere waren Hauptmann Buchwald vom 8. Artillerie
-Regiment und Premier-Lieutenant v. Griesheim von der 3. Ingenieur-Inspektion
. Diese Verstärkungen der Besatzung konnten zunächst auf der Burg selbst nicht
untergebracht werden. Sie bezogen daher Quartier vom 5. bis 21. Januar 1857 einschließlich
in Stetten bei Hechingen in Stärke von 1 Zeugschreiber-Unteroffizier,
3 Unteroffizieren, 3 Bombardieren und 40 Mann M. Lediglich die oben erwähnten
acht Mann, bei denen es sich um die Kommandierten der 8. Pionier-Abteilung handelte
, konnten sofort auf der Burg aufgenommen werden. Die Artilleristen fanden
ab 22. Januar Unterkunft im Wehrhaus der Burg. Um das zu ermöglichen, mußten
der Speisesaal der Kompanie und drei Offizierstuben im oberen Geschoß mit 25
bzw. 20 Mann belegt werden. Auch der Kommandant hatte von seiner Wohnung,
die aus vier Räumen, Burschenstube und Küche mit zwei Nebengelassen bestand,
einen Raum zur Unterbringung eines Offiziers und die Burschenstube zur Unterbringung
von Mannschaften abgetreten. In einem weiteren Raum seiner Wohnung
befand sich die Kompanie- bzw. Kommandantur-Schreibstube. Weder Offizieren
noch Mannschaften konnte das „etatsmäßige Wohnungsgelaß" gewährt werden M.
Dabei muß angenommen werden, daß auch die 4. Kompanie der Gardeschützen
durch Nachschub von einberufenen Reservisten aus Berlin auf Kriegsstärke gebracht
wurde, wenn auch darüber bisher nichts zu ermitteln war.

™ ebda.

80 GLAKa, 456, Pak. 9, Bl. 37 u. 45; danach auch das folgende.
*l 1914: 1. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8, Koblenz.

** Die einschlägigen Truppengeschichten der Artillerie und Pioniere bringen über diese auf die Burg
entsandten Kommandos nichts.

M StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. II, D Nr. 222, Vol. I de 1858/88. Nach v. Ehrenberg, a. a. O.,
S. 276, sollen die Truppen in Hechingen einquartiert gewesen sein. Das könnte bei dem Artilleriekommando
nur für eine Nacht, nämlich vom 4./5. 1. 1857, zutreffen. Sonst wäre es nur
denkbar, daß eine evtl. Verstärkung der Garde-Schützen-Kompanie in Hechingen geblieben ist,
weil auf der Burg kein Platz war. Es hat sich darüber nichts ermitteln lassen.

M GLAKa, 456, Pak. 10/4, Acta specialia, Littera G, Vol. 1, 1856-1863, Nr. 64 v. 27. 2. 1857, sowie
lose Einlage „Belegungs- und Benutzungs-Plan für die den Königlich Preußischen Truppen
überwiesene Kaserne auf Hohenzollern vom 10. December 1856" (abgekürzt: Bel.-Plan + Jahr).

5*

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