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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0076
von Lindeiner-Wildau

Koblenz gehörten. Bereits am 15. Juni wurde wieder die Entsendung eines Artillerie
- und Pionier-Detadiements in Stärke von 3 Offizieren und 57 Mann befohlen
, Abfahrt aus Koblenz per Dampfer am 20. Juni, Eintreffen in Hechingen am
23. Juni. Die Stärke der Kriegsbesatzung der Burg Hohenzollern wurde auf 250
Mann Infanterie, 48 Mann Artillerie und 8 Pioniere festgesetzt, wozu noch die
Offiziere und Beamten - 1857 waren es 29 Sollstärke - kamen und bei der Artillerie
ein Feuerwerker 77. Noch am 19. Mai hatte die Garde-Schützen-Kompanie auf
der Burg mit dem baldigen Eintreffen ihrer Reservemannschaften in Stärke von
etwa 2 Offizieren und 165 Mann gerechnet, wie aus einem Schreiben des Hauptmanns
Frhr. v. Rechenberg an die Regierung hervorgeht. Da auf der Burg nicht genügend
Platz war, sollten diese Leute in den der Burg nächstgelegenen Ortschaften
einquartiert werden, „da ihre Unterbringung auf der Burg jedenfalls erst mit
dem Eintritt ernsterer Situationen befohlen werden wird". An dem gleichen Tage
wurde eine Allerhöchste Cabinets-Ordre erlassen, nach der die Garde-Schützen-
Kompanie zur Mobilmachung nach Berlin zurückkehren sollte. Als Ablösung sollte
eine Kompanie des 38. Infanterie-Regiments78, aus Frankfurt a. M. kommend, am

18. Juni in Hechingen eintreffen. Die Übergabe der Geschäfte wurde für den

19. Juni angesetzt und der Abmarsch der Gardeschützen für den 20. befohlen. Danach
, also noch am 20. Juni 1859, sollte die ablösende Kompanie „die Kasernements
auf der Burg Hohenzollern, soweit es der Raum gestattet", beziehen. Am 20. Juni
1859 meldete der Kompaniechef Hauptmann v. Drigalski an die Regierung zu Sigmaringen
, daß er mit seiner Kompanie in Stärke von 4 Offizieren, 1 Arzt, 11 Unteroffizieren
, 6 Spielleuten und 208 Gemeinen in Hechingen eingetroffen sei und
davon auf der Burg 3 Offiziere, 1 Arzt, 6 Unteroffiziere, 3 Spielleute und 97 Gemeine
untergebracht seien. Der Rest der Kompanie wurde in Hechingen einquartiert
79. Im Gegensatz zur abgelösten Garde-Schützen-Kompanie war die 2. Kompanie
des 38. Infanterie-Regiments bereits mobilgemacht und in kriegsmäßiger
Stärke nach Hechingen gekommen. Eine Nebenerscheinung des Besatzungswechsels
auf der Burg war die Beanstandung des neuen Kompaniechefs, daß die von den
Gardeschützen benützten „Büchsen"-Ständer für die Infanterie-„Gewehre" ungeeignet
wären. Die Kasernenverwaltung mußte sie abändern lassen. Alle Mobilmachungsmaßnahmen
erübrigten sich sehr bald infolge des Friedens von Villafranca
am 2. August 1859. Als Vorausmaßnahme wurde bereits am 28. Juli durch
Allerhöchste Cabinets-Ordre der 1. August als Tag der Demobilmachung befoh-

77 GLAKa, 456, Pak. 10/3, u. StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. II, D Nr. 201a, Vol. I.

78 1914: Füsilier-Regiment General-Feldmarschall Graf Moltke (Schlesisdies) Nr. 38, Glatz.

Mit dem 13. 3. 1860 wurde die vollzogene Verlegung des I. Bataillons des 38. Infanterie-Regiments
(6. Reserve-Regiment) — wie die vollständige Bezeichnung lautete — von Frankfurt nach
Rastatt bekanntgegeben. Stab u. II. Bat. wurden nach Mainz verlegt. Außerdem war das früher
vom Regiment aufgestellte sogenannte „Landwehr-Stamm-Bataillon (Wohlau) 38. Infanterie-
Regiments (6. Reserve-Regiments)" von Wohlau in Niederschlesien nach Mainz herangezogen und
aus ihm das III. Bataillon des Regiments gebildet worden. Mit A.C.O. vom 4. 7. 1860 erhielt das
Regiment den neuen Namen „Schlesisdies Füsilier-Regiment (Nr. 38)". Die Klammern um die
Regimentsnummer fielen am 7. 5. 1861 fort. Nach: MWBlatt, 45. Jg., Berlin 1860, Nr. 12 v.
24. 3. 1860, S. 71, Nr. 26 v. 30. 6. 1860, Beilage S. 17/19, u. Nr. 28 v. 14. 7. 1860, Beilage S. 2;
ferner nach Dreising, Geschichte des Füsilier-Regiments General-Feldmarschall Graf Moltke (Schlesisdies
) Nr. 38, Berlin 1897, S. 107 f.
7» StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. II, D Nr. 201a, Vol. I de 1855: Mitteilung des Innenministeriums,
Berlin 14. 6. 1859, an die Reg. zu Sigmaringenj Ho 235, Abt. I, Sect. II, E Nr. 286, Vol. I
de 1859.

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