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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0081
von Lindeiner-Wildau

II. PREUSSISCHE KOMPANIEN AUS DER BUNDESFESTUNG RASTATT
UND DIE WÜRTTEMBERGISCHE BESETZUNG 1866

Knapp drei Jahre lang stellte das Garde-Schützen-Bataillon aus Berlin die Besatzungskompanie
auf der Burg Hohenzollern. Infolge der Mobilmachung von 1859
verließ die letzte dort stationierte Kompanie dieses Bataillons, nämlich die 3. Kompanie
unter Hauptmann Frhr. v. Rechenberg, am 20. Juni 1859 vorzeitig die Burg,
um nach Berlin zurückzukehren. An ihre Stelle trat, wie bereits gesagt, die 2. Kompanie
des 38. Infanterie-Regiments (6. Reserve-Regiment) 87 unter Hauptmann
v. Drigalski. Das 38. Infanterie-Regiment gehörte damals zum preußischen Anteil
der Besatzung der Freien Stadt Frankfurt a. M. Als Folge der Verwicklungen von
1859 sah sich Preußen veranlaßt, sein Besatzungsrecht in der Bundesfestung Rastatt
zu wahren. Daher bestimmte eine Allerhöchste Cabinets-Ordre, Breslau 23. Oktober
1859, daß das 34. Infanterie-Regiment (2. Reserve-Regiment) und ein Bataillon
des 38. Infanterie-Regiments (6. Reserve-Regiment) den preußischen Teil der
Friedensbesatzung von Rastatt bilden sollten. Beide Regimenter, die bisher nur zwei
Bataillone stark waren, sollten laut einer Order vom 31. Januar 1860 nach Aufstellung
ihrer dritten Bataillone Anfang März den Garnisonwechsel vornehmen.
Mit gleicher Cabinets-Ordre wurde befohlen, daß die jährlich abzulösende Wach-
kompanie auf der Burg künftig von den preußischen Truppen in Rastatt gestellt
werden sollte. So konnte das Kriegsministerium am 13. März 1860 die vollzogene
Verlegung des I. Bataillons des 38. Infanterie-Regiments nach Rastatt bekanntgeben
88.

Wenige Tage nach dem Einrücken auf der Burg muß Hauptmann v. Drigalski
die Mitteilung von seiner Beförderung zum Major erhalten haben. Durch Allerhöchste
Cabinets-Ordre vom 14. Juni 1859 war er zunächst zum überzähligen Major befördert
und dann sofort in eine Stabsoffizierstelle des 31. Infanterie-Regiments8'
versetzt worden. Jedoch hatte er die Meldung über das Eintreffen seiner Kompanie
in Hechingen bzw. auf der Burg und die Übernahme der Kommandanturgeschäfte
am 20. Juni 1859 noch als „Hauptmann und Compagniechef im 38. Infanterie
-Regiment" unterschrieben. Am 30. Juni wurde Hauptmann v. Chappuis
vom 38. Infanterie-Regiment zum Chef der 2. Kompanie ernannt. Zweifellos war
er mit der Kompanie schon auf die Burg gekommen, da er ein sogenannter „überzähliger
" Hauptmann war und man höheren Orts wohl mit der Beförderung des
Hauptmanns v. Drigalski rechnen konnte. Am 18. Juli 1859 teilte er der Regierung
in Sigmaringen die Beförderung seines Vorgängers und die Übernahme der Geschäfte
als Kompaniechef und Kommandant mit90. Unter ihm erfolgte die Demobil-
machung der Kompanie und der Burg, und es traten wieder geordnete Friedensverhältnisse
ein. Besondere Ereignisse sind aus den folgenden Jahren nicht zu melden
. Am 28. September 1860 rückte Hauptmann v. Chappuis mit seiner Kompanie

87 s. Anm. 78.

88 StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. II, E Nr. 282, Vol. II de 1857, u. E Nr. 286, Vol. I de 1859; MW-
Blatt, 45. Jg., Berlin 1860, Nr. 12 v. 24. 3. 1860, S. 71, u. Nr. 26 v. 30. 6. 1860, Beilage 17/19;
ferner: Dreising, a. a. O., S. 107 f., und Thieme, a. a. O., S. 68.

89 1914: Infanterie-Regiment Graf Bose (1. Thüringisches) Nr. 31, Altona.

90 StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. II, E Nr. 282, Vol. II de 1851, u. E Nr. 286, Vol. I de 1859; MW-
Blatt, 43.Jg., Berlin 1859, Nr. 26 v. 25. 6. 1859, S. 152 u. 158, u. Nr. 29 v. 16. 7. 1859, S. 180.

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