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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0082
von Lindeiner-Wildau

planmäßig nadi Rastatt ab, und am gleichen Tag zog die 2. Kompanie des Pommer-
schen Füsilier-Regiments Nr. 34 auf der Burg ein unter Führung des Hauptmanns
v. Gleissenberg. Es folgten nach Jahresfrist am 24. September 1861 die 11. Kompanie
des 2. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 32 91 unter Hauptmann v. Johnston
. Auch diese Kompanie kam aus Frankfurt a. M. Jedoch wurde das Füsilier-
Bataillon des Regiments, zu dem die 11. Kompanie gehörte, gleichzeitig nach
Rastatt verlegt, um dort das nach Schlesien zurückkehrende Bataillon des Schlesi-
schen Füsilier-Regiments Nr. 38 abzulösen'2. In weiterer Folge lösten ab: am
1. Oktober 1862 die 5. Kompanie des Pommerschen Füsilier-Regiments Nr. 34 unter
Hauptmann v. Wenckstern, am 23. September 1863 die 9. Kompanie des gleichen
Regiments unter Hauptmann v. Scheel, am 19. September 1864 die 3. Kompanie
desselben Regiments unter Hauptmann v. Slupecki I. und am 11. September
1865 die 10. Kompanie des 2. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 32 unter
Hauptmann Bergmann 9S. Letzterer wurde am 3. April 1866 in das 2. Pommer-
sche Grenadier-Regiment Nr. 9 (Colberg)94 versetzt und durch den Hauptmann
v. Spönla des 32. Regiments abgelöst, der am gleichen Tage vom Premier-Lieutenant
zum Hauptmann befördert worden war95.

Kurz vor Ausbruch des Krieges von 1866 wurden sowohl die preußischen wie
auch die österreichischen Truppen auf einen von Preußen angeregten und dann von
Bayern gestellten Antrag hin aus den Bundesfestungen zurückgezogen und durch
Kontingente kleinerer Bundesstaaten ersetzt. Am 8. Mai 1866, 8 Uhr 16 Minuten
abends, wurde von Koblenz aus telegraphisch die Mobilmachung des VIII. Armeekorps
befohlen96. Das bedeutete Abmarsch der 10. Kompanie, da die Burg nicht
mehr verteidigt werden sollte. Am 10. Mai, nachmittags 6 Uhr 25 Minuten, telegraphierte
der Kompaniechef Hauptmann v. Spönla an die Regierung zu Sigmaringen
:

„Die Besatzungs-Compagnie rückt am 12. Mai ab. Ich brauche zweitausend
Thaler Vorschuß. Große Eile."

Die Regierung wies die Königliche Bezirkssteuerkasse in Hechingen zur Zahlung
an. Letztere hatte aber nicht genügend Barbestand und mußte am 10. Mai,
7 Uhr 59 Minuten nachmittags, erneut das Geld telegraphisch in Sigmaringen anfordern
°7. Zweifellos ist das Geld auch noch pünktlich zur Kompanie gekommen, denn
sie verließ am 12. Mai die Burg. Sie kehrte allerdings nicht zu ihrem Bataillon nach
Rastatt zurück, sondern erreichte ihren Mobilmachungsort im Raum Kreuznach.
„Selten ist wohl ein Regiment unter schwierigeren Verhältnissen marschbereit geworden
. Der erste Theil des Regiments, welcher daselbst eintraf, war die auf der
Burg Hohenzollern abkommandierte 10. Kompanie. Am 10. Mai telegraphisch beordert
, bezog dieselbe bereits am 14. das Kantonnement Langenlonsheim bei Kreuz-

91 1914: 2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32, Meiningen.

92 MwBlatt, 46. Jg., Berlin 1861, Nr. 24 v. 15. 6. 1861, S. 171, u. Nr. 39 v. 28. 9. 1861, S. 254.

"3 Die vorstehenden Angaben über den jeweiligen Besatzungswechsel, soweit nichts anderes vermerkt,
nach: StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. II, D Nr. 201a, Vol. 1 de 1855.

94 1914: Colbergsches Grenadier-Regiment Graf Gneisenau (2. Pommersches) Nr. 9, Stargard in
Pommern.

95 MwBlatt, 51. Jg., Berlin 1866, Nr. 14 v. 7. 4. 1866, S. 112, und Christiani, Offizier-Stammliste
des 2. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 32, Meiningen 1900, S. 69 u. 81.

80 HoWoBl, Hechingen 1866, Nr. 68 v. 8. 5. 1866, S. 269.
97 StASi, Ho 235, Abt. I, Sect. II, E Nr. 282, Vol. II de 1857.

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