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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0085
Burg Hohenzollern

Am 9. August 1866 übernahm der Regierungspräsident v. Blumenthal wieder
seine Amtsgeschäfte in Sigmaringen. Am 20. August fragte das Oberamt Hechingen
beim Kaserneninspektor Bausinger an, ob auf der Burg durch die württembergische
Besetzung Schäden entstanden seien, die nach § 9 des Waffenstillstandsabkommens
unter eine „Wiedergutmachung" fielen. Bausinger antwortete am 21. August, daß
die von dem württembergischen Militär als Wachlokal benutzte Feldwebelwohnung
neu geweißt und gereinigt werden müsse, um sie als Wohnung wieder verwenden
zu können. Die Kosten dafür beliefen sich auf 6 Gulden und 12 Kreuzer. Die Intendantur
des VIII. Armeekorps in Koblenz sei entsprechend benachrichtigt worden.

Auch der Minister des Königlichen Hauses forschte nach, ob die bei der Spar-
und Leihkasse in Hechingen deponierten Gelder zum inneren Ausbau der Burg
Hohenzollern vor der Besetzung hätten in Sicherheit gebracht werden können, ob
und in welcher Höhe das Geld verfügbar sei. Er erhielt als Antwort, daß 10 000 fl
jederzeit zur Verfügung stünden 106. Man kann also sagen, daß die württembergischen
Soldaten und Beamten in Hechingen und auf der Burg sich wohlverhalten
haben, obwohl sie die allgemeine Ablehnung der einheimischen Bevölkerung, die sie
„zu befreien" glaubten, spüren mußten.

III. PREUSSISCHE KOMPANIEN AUS DER FESTUNG MAINZ
BIS ZUM KRIEG 1870/1871

Die Neubelegung der Burg Hohenzollern mit einer preußischen Truppe verzögerte
sich, nachdem die Württemberger am 6. August 1866 das Land Hohenzollern
verlassen hatten, bis zum April 1867. Die Gründe dafür haben sich nicht ermitteln
lassen. Die Vergrößerung der preußischen Armee im Anschluß an den siegreichen
Feldzug von 1866, der Abschluß von Militärkonventionen mit den Staaten
des von Preußen ins Leben gerufenen Norddeutschen Bundes, Truppenverlegungen
und Neuaufstellungen, besonders in den neu hinzugekommenen Landesteilen, dürften
die Ursache dieser Verzögerung gewesen sein. Die Armee und vor allem die
neuen Truppenteile mußten erst wieder zur inneren Ruhe gekommen sein und sich
gefestigt haben, bevor eine Einheit weitab von der Heimatgarnison und den die
Dienstaufsicht führenden Vorgesetzten völlig auf sich allein gestellt eine Wachaufgabe
übernehmen konnte.

Das Gouvernement der Festung Mainz teilte am 31. März 1867 der Regierung
zu Sigmaringen mit, daß infolge eines Allerhöchsten Befehls die Burg Hohenzollern
fortan wieder von einer Kompanie besetzt werden sollte und daß am 10. April
1867 die 3. Kompanie des 2. Posenschen Infanterie-Regiments Nr. 19 107 auf der
Burg einrücken würde. Die Wachkompanie sollte künftig von der Garnison der
jetzt preußisch gewordenen Festung Mainz im alten Turnus gestellt werden. So
meldete auch der Chef, Hauptmann v. Griesheim, am 11. April das am Vortage

StASi, Ho 235 P, II A Nr. 4, Vol. I de 1866, und Neuverzeidinete Akten I 5070, Nr. 6, S. 20
u. 22.

1914: Infanterie-Regiment von Courbiere (2. Posensdies) Nr. 19, Görlitz und Lauban.
Die Angabe in der Rangliste von 1867, S. 156, daß die „1. Kompanie" des Regiments auf der
Burg stationiert wäre, trifft nicht zu. Es liegt wohl ein Schreib- oder Druckfehler vor, der richtig
.eine" Kompanie heißen sollte, so wie es im „Alphabetischen Verzeichnis des Quartierstandes der
Armee im Jahre 1867", S. 280 der Rangliste 1867, richtig vermerkt ist.

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