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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0086
von Lindeiner-Wildau

erfolgte Eintreffen seiner Kompanie in Stärke von 4 Offizieren, 1 Assistenzarzt,
7 Unteroffizieren und 100 Gemeinen108. Es war also eine llmonatige Unterbrechung
in der Wachgestellung gewesen.

Die 3. Kompanie des 2. Posenschen Infanterie-Regiments Nr. 19 hat auch an
den Feierlichkeiten zur Einweihung der Burg Hohenzollern teilgenommen. Sie begannen
, wie bereits einleitend gesagt, am 30. September 1867, dem Geburtstag der
Königin Augusta, mit der Schlußsteinlegung in der evangelischen Schloßkapelle
durch Graf Stillfried, den Vorsitzenden der Baukommission. Die darüber aufgestellte
Urkunde hat auch Hauptmann v. Griesheim unterschrieben. Zur Weihe der
beiden Schloßkapellen und der Übernahme des nun auch im Innern fertiggestellten
Schloßbaues waren König Wilhelm L, Königin Augusta, Kronprinz Friedrich Wilhelm
109 und Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen erschienen 110. Das
„Wachbuch der Adlerthorwache auf Burg Hohenzollern", übrigens das einzige
Wachbuch, das der Vernichtung entgangen ist und im Stadtarchiv Hechingen aufbewahrt
wird, trägt darüber den Vermerk des Wachhabenden vom 3. zum 4. Oktober
1867 1,1:

„Unter heutige Dattum ist Seine Majestet der König um 10.40 M. das Adlerthor
passirt, und um 4 Uhr 50 Minuten auspasirt.

Den 4t. Oct. pasirt Seine Majestet um 9 Uhr Vormittag das Adlerthor und um
11 Uhr 45 M. auspasirt.

Kubiak, Sergeant der 3ten Kompagnie 2ten Posenschen Infanterie-Regiments
No. 19."

Nach fast IV2 Jahren verließ diese Kompanie die Burg, um am 27. August 1868
nach Mainz zurückzukehren. „Die zum größten Teil aus arbeitsliebenden, braven
Leuten bestehende Mannschaft, eine Kompagnie des 19. Regiments ... wird im Verlaufe
des heutigen Tages durch eine Truppe von gleicher Anzahl von dem 30. Regiment
ersetzt werden." 118 Das Regiment 19 rekrutierte sich, wie der Name sagte,
aus der früheren preußischen Provinz Posen, die nach 1918 zu Polen gehörte.

In einer Bekanntmachung des Kriegsministeriums vom 10. Januar 1868, die sich
auf eine Allerhöchste Cabinets-Ordre vom 23. Dezember 1867 stützte, wurde im
Rahmen einer Neuordnung des Ingenieurkorps auch die Burg Hohenzollern erwähnt
. Ein „Tableau für die Eintheilung und Garnisonorte des Ingenieurkorps"

108 StASi, Ho 235 P, Abt. I, Sect. II, D Nr. 201a, Vol. I de 1855, u. E Nr. 282, Vol. II de 1857;
MWBlatt, 52. Jg., Berlin 1867, Nr. 16 v. 10. 4. 1867, S. 170; v. Ehrenberg, a.a.O., S. 285;
Arnold/v. Kalckstein, Geschichte des Infanterie-Regiments von Courbiere (2. Posensches) Nr. 19,
Berlin 1896, S. 71; Tscherny, Geschichte des Infanterie-Regiments von Courbiere (2. Posenschen
) Nr. 19, 1813-1913, Berlin 1913, S. 194; schließlich: Schneider, Der Soldaten-Freund,
34. Jg., Heft 1, Berlin Juli 1866, S. 3, Heft 9, Berlin März 1867, S. 750, u. Heft 10, Berlin April
1867, S. 847. Im Märzheft moniert „Der Soldaten-Freund", daß seit dem Abzug der Kompanie
des Pommerschen Füsilier-Regiments Nr. 34 im vergangenen Jahr — das wäre 1866 — keine Wachtruppe
auf der Burg wäre. Er ist hier, ebenso wie im Heft 1, einem Irrtum unterlegen. Seit Herbst
1865 befand sich nicht mehr eine Kompanie des Füsilier-Regiments Nr. 34 auf der Burg, sondern
die 10.12. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 32 aus Rastatt. Wahrscheinlich hat sich der
„Soldaten-Freund" auf die Angabe in der Rangliste 1865 gestützt, die etwa den Stand vom Mai
1865 mit Nachträgen „bis incl. 28. Juli 1865" wiedergab. Die folgende Rangliste 1866, Nachtrag
15. 12. 1866, nannte überhaupt keine Burgbesatzung.

109 Später für 99 Tage König und Kaiser Friedrich III.

110 vgl. Anm. 1.

111 s. Abb. 3.

112 Hohenz. Bl., Hechingen 1868, Nr. 196 v. 28. 8. 1868, S. 781.

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