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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0091
Burg Hohenzollern

gestreift worden. Als besonders wichtig mag nur die Tätigkeit der Verwaltung aus
Anlaß der Mobilmachungen und damit verbundenen Armierung der Burg hervorgehoben
werden. Wie umfangreich die Aufgaben waren, die ja hier über die Mobilmachung
einer Truppe hinausgingen und die Mobilmachung eines befestigten Platzes
betrafen, der sich eigentlich in dieser Beziehung in nichts von einer Festung unterschied
und für den die gleichen Bestimmungen galten, ist bereits im Zusammenhang
mit der Truppe gesagt worden. Die Verstärkung des Verwaltungsapparates
durch weitere Beamte, weil ein einzelner diese Aufgaben nicht bewältigen konnte,
spricht für sich.

Gegen Ende des Jahres 1884 wurde Bausinger krank, so daß zu seiner Vertretung
der Kaserneninspektor Sander aus Karlsruhe auf die Burg geschickt werden
mußte18*. Letzterer erhielt dazu am 11. Dezember 1884 einen „Legitimations-
Schein", ausgestellt von der Intendantur des XIV. Armeekorps in Karlsruhe, der
seit 1. Januar 1872 die Kasernenverwaltung der Burg Hohenzollern unterstand lso,
mit folgendem Wortlaut: „Inhaber dieses, Herr Kasernen-Inspektor Sander, von der
Königlichen Garnison-Verwaltung in Karlsruhe, ist beauftragt, die Stellvertretung
des erkrankten und demnächst in den Ruhestand tretenden Garnison-Verwaltungs-
Inspektors Bausinger auf Burg Hohenzollern zu übernehmen." Sander meldete sein
Eintreffen auf der Burg am 15. Dezember und die Übernahme der Geschäfte vom
16.-19. Dezember am 25. Dezember 1884 an die Intendantur nach Karlsruhe. Bausinger
wohnte zu dieser Zeit nicht auf der Burg, sondern in Stetten. Inspektor Sander
bezog den Torturm. Laut Verfügung des Kriegsministeriums vom 22. Dezember
1884 übernahm Sander auch die Geschäfte des Festungs-Dotierungs-Rendanten und
des Bibliothekars.

Am 1. April 1885 wurde der Garnison-Verwaltungsinspektor Johann Konstantin
Bausinger in den Ruhestand versetzt. Jedoch behielt er durch kriegsministerielle
Verfügung vom 11. März 1885 die bauliche Beaufsichtigung der Burg. Zweifellos
war er dazu der geeignetste Mann, da er ja bereits ab 1850 beim Bau der Burg tätig
gewesen war und sie also von Grund auf kannte.

Gleichzeitig mit der Verabschiedung dieses alten, treuen Beamten trat insofern
eine Änderung ein, als vom 1. April 1885 an alle Verwaltungsgeschäfte des Militärressorts
nicht mehr einem Verwaltungsbeamten, sondern einem Fortifikations-
beamten übertragen werden sollten. Daher wurde der Fortif ikationsbureau- Assistent
Hafermalz, bisher in Metz, als Fortifikationssekretär auf die Burg Hohenzollern
versetzt. Er vereinigte in seiner Hand: Bauleitung, Kasernen Verwaltung und
Festungsbaukassen-Rendantur, wozu noch die Betreuung der auf der Burg befindlichen
Bibliothek kam. Er meldete am 31. März 1885 die erfolgte Übernahme aller
Geschäfte m.

Interessant ist die Tatsache, daß Bausinger wie Hafermalz bei oder vor Antritt
ihrer Stelle eine Kaution stellen mußten. Die „Soll-Caution" für den ersteren betrug
5400 Mark, die er auch voll hinterlegt hatte. Hafermalz brauchte „nur" 1030 Mark
Kaution zu stellen, von denen er 600 Mark gezahlt hatte und den Rest am 1. Januar
1886 zahlen wollte. Er tat es durch Hinterlegung von insgesamt 1200 Mark in
Wertpapieren. Die Überzahlung der „ Amts-Caution" wurde vom Rechnungshof be-

126 Dies und das Folgende nach: GLAKa, 456, Pak. 29/1, Personalia Nov. 1884 - Nov. 1894.
180 StASi, Neuverzeichnete Akten I 5069, Bl. 190.

IS1 GLAKa, 456, Pak. 29/1, Personalia Nov. 1884 - Nov. 1894; darin: Kriegsministerium, Berlin
8. 3. 1885.

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